Aargauer Gemeinde zeigt nackte Frauen statt Ortsplanung
Die Gemeinde Frick AG nutzt eine Website zur Ortsplanung nicht mehr. Deshalb finden sich dort jetzt halb nackte Frauen und Werbung für ein Online-Casino.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Gemeinde Frick AG nutzt eine Website mit ihrem Namen drin nicht mehr.
- Deshalb wurde die Domain neu vergeben, nun sind halb nackte Frauen dort zu sehen.
- Der Gemeindeschreiber sagt, man prüfe Massnahmen, um dies zu stoppen.
Die Gemeinde Frick AG wollte die Bevölkerung an der Raumplanung teilhaben lassen. Deshalb wurde vor vier Jahren eine Website erstellt, auf der sie sich einbringen und Dokumente der Teilrevision anschauen konnte.
Wer aber heute auf die Seite «ortsplanung-frick.ch» geht, sieht halb nackte Frauen und Werbung für einen indonesischen Online-Händler.
Vier Frauen, zwei davon leicht bekleidet, sind zu sehen. Daneben wird für ein Online-Casino geworben. Mit einem Klick auf dem Einkaufswagen landet man beim Online-Händler Lazada, der zu Alibaba gehört.
Gemeindeschreiber Michael Widmer versichert gegenüber der «Aargauer Zeitung», Frick habe damit nichts zu tun. Die ursprüngliche Website mit der Ortsplanung sei bei der Bevölkerung beliebt gewesen. Diese Form der Mitwirkung habe sich bewährt.
Frick will seine Nutzungsplanung überarbeiten, die revidierte Fassung lag im September und Oktober öffentlich auf. Noch im August konnten auf der Website Entwürfe und Dokumente dazu heruntergeladen werden.
Die Frickerinnen und Fricker werden bei einer Gemeindeversammlung über die teilrevidierte Nutzungsplanung abstimmen. Seit November aber finden sie die Informationen nicht mehr auf der alten Website.
Zuerst stand dort die Fehlermeldung «403 Forbidden». Dann kam die Werbung mit den halb nackten Frauen.
Gemeindeschreiber Widmer erklärt, man habe die Website nicht mehr gebraucht. Da die teilrevidierte Form vorlag.
«Seit September ist die Seite unabhängig von der heutigen Nutzung auf unsere Initiative hin nicht mehr in Betrieb.» Unterlagen zur Ortsplanung können auf der offiziellen Gemeinde-Website aufgerufen werden.
Offensichtlich wurde die Domain von dem indonesischen Unternehmen aufgekauft. Die Gemeinde prüft aktuell, wie sie verhindern kann, dass weiterhin ihr Name verwendet wird.