Fasnacht: Aargauer schlagen Alarm wegen K.-o.-Tropfen-Angriffe
In Deutschland landen bei einer Fasnacht mehrere Personen im Spital – die Polizei vermutet K.-o.-Tropfen. Aargauer Fasnachtsvereine machen darauf aufmerksam.
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Das Wichtigste in Kürze
- Ennet der Grenze werden zwei Fasnachtsfeste abgebrochen.
- Die Polizei vermutet K.-o.-Tropfen - mehrere Personen zeigen typische Symptome.
- Fricktaler Fasnachtsvereine warnen ihre Besucher. In Laufenburg werden Deckel verkauft.
Im Aargauer Fricktal rüsten sich Fasnacht-Organisatoren für Angriffe mit K.-o.-Tropfen. Diese sorgten zuletzt unmittelbar hinter der Grenze zu Deutschland für drastische Massnahmen.
Wegen mehrerer Verdachtsfälle werden zwei Feste vorzeitig beendet. Beim abgebrochenen «Fröscheball» im Murger Stadtteil Niederhof kommen sechs Personen zu Schaden, einige landen gar im Spital.
Die Betroffenen klagen über typische Symptome wie Benommenheit oder Übelkeit und haben Erinnerungslücken. Die Party ist eine halbe Stunde früher als geplant zu Ende, berichtet der «Südkurier».
Aargauer Vereine reagieren
Die Fricktaler Fasnachtsvereine und -gesellschaften haben nun auf die Nachrichten aus dem Nachbarland reagiert. Wie die «Aargauer Zeitung» berichtet, führen sie Vorsichtsmassnahmen ein.
So verkauft das Organisationskomitee der Städtlefasnacht in den beiden Laufenburg Becher-Deckel für zwei Franken oder zwei Euro. Sie sind an jeder «Bude» erhältlich.
«Wach auf, wo DU willst», posten die Laufenburger «Stadthäxe» auf Instagram bei der Bewerbung des Deckels.
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Zudem verweisen sie auf die Vorfälle im deutschen Niederhof. Man sei schon in der letzten Fasnacht mit diesem Thema konfrontiert worden, heisst es.
Deshalb habe sich die Laufenburger Städtlefasnacht «etwas überlegt, um euch und eure Getränke besser zu schützen».
Die Deckel habe man schon im Herbst bestellt. Wegen der Vorfälle in Deutschland habe man aber noch mehr angeschafft.
«Auch in Laufenburg gab es immer wieder Gerüchte zu K.-o.-Tropfen, aber nie bestätigte Fälle», sagt Martin Schmid vom OK zur Zeitung.
Während auch Plakate zu weiterer Vorsicht raten sollen, wird auf eine intensive Kontrolle bei den Eingängen verzichtet.
Kapo: Alkohol grösseres Problem
Die Sorge vor den Tropfen macht auch vor Kaisten AG nicht Halt. «So etwas gehört nicht an die Fasnacht», sagt Marco Zaugg, Narrenvater der Chaischter Haldejoggeli. «Es gehört nirgendwohin.»
Eher gelassen geht die Kantonspolizei Aargau die K.-o.-Tropfen-Thematik an. Mediensprecher Bernhard Graser bezeichnet Alkohol als ein «viel grösseres Problem an der Fasnacht».
Fälle mit K.-o.-Tropfen sind ihm aus der letzten Zeit keine bekannt. Sie sind jedoch auch schlecht nachzuweisen, da die Substanzen vom Körper schnell abgebaut werden.