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Aargauer Regierung will keinen Trans-Leitfaden für Schulen

Keystone-SDA Regional
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Aarau,

Der Aargauer Regierungsrat lehnt einen Leitfaden für Lehrpersonen zum Umgang mit Trans-Schülern ab.

Schüler warten an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Universität von Barcelona auf den Beginn der Hochschulaufnahmeprüfung. Foto: David Zorrakino/EUROPA PRESS/dpa
Der Kanton Aargau wird keinen Leitfaden zum Umgang mit Trans-Schülern erstellen. - sda - Keystone/EUROPA PRESS/David Zorrakino

Im Kanton Aargau wird es nach Angaben des Regierungsrats keinen Leitfaden für Lehrpersonen zum Umgang mit Trans-Schülerinnen und -Schülern geben. Mit dieser Feststellung hat der Regierungsrat auf einen Vorstoss im Parlament zu einem entsprechenden Leitfaden des Basler Erziehungsdepartements reagiert.

«Der Regierungsrat des Kantons Aargau beurteilt die Arbeit eines anderen Kantons nicht», heisst es in der Stellungnahme zu einer Interpellation aus den Reihen der konservativ-religiösen Kleinpartei EDU.

Im Aargau existiere kein entsprechender Leitfaden – und es bestehe auch keine Absicht, einen Leitfaden zur «Transsexualität» zu erstellen. Falls die Entwicklung der Thematik eine vertiefte Auseinandersetzung erfordere, würde das Departement Bildung, Kultur und Sport (BKS) einen frühzeitigen Austausch mit der Bildungskommission des Parlaments begrüssen, hiess es weiter.

Bildungsaustausch bei Bedarf

Der Leitfaden des Kantons Basel-Stadt hat nach Angaben des Regierungsrats auch keinen Einfluss auf die Ausbildung der angehenden Lehrerinnen und Lehrern. Die Ausbildung an der Pädagogischen Hochschule Nordwestschweiz führe zu einem schweizweit anerkannten Diplom. Leitfäden oder Handreichungen einzelner Kantone seien nicht Teil dieser Ausbildung.

Im vergangenen November erhielten die Basler Lehrpersonen einen Leitfaden für den wertschätzenden Umgang mit Trans-Schülerinnen und Schülern. Der Leitfaden enthält Hinweise zu Themen wie Anrede, Toilettennutzung und Zusammenarbeit mit Eltern.

Basler Leitfaden als Vorbild?

Ziel des Leitfadens sei es, Diskriminierungen und Missverständnisse zu vermeiden und alle Schülerinnen und Schüler in ihrer Identität zu stärken, hielt das Erziehungsdepartement fest. Die Empfehlungen reichen von einer möglichen Begleitung beim Coming-out oder einer geschlechtsspezifischen Veränderung des Kleidungsstils bis hin zu praktischen Massnahmen.

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