Grippe trifft aktuell «eher jüngere, berufstätige Personen»
Die Grippe grassiert. Letzte Woche meldete das BAG neue Rekord-Zahlen. Und es sind nicht nur vulnerable Personen, sondern auch viele jüngere Leute betroffen.
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Das Wichtigste in Kürze
- Mit 2500 neuen Fällen erreichte die Grippewelle letzte Woche einen Höchststand.
- Das spüren Praxen und Spitäler. Bei Walk-in-Praxen etwa kommt es zu längeren Wartezeiten.
- Dabei sind aktuell viele berufstätige Personen betroffen.
«Ich muss mich leider abmelden, ich bin krank.»
Ob am Arbeitsplatz oder im Sozialleben – vielerorts werden zurzeit Pläne wegen der vielen Krankheitsfälle über den Haufen geworfen.
Vergangene Woche meldete das Bundesamt für Gesundheit BAG über 2500 neue Grippefälle. Gemäss BAG ein neuer Rekord für diese Saison.
Mit hochgerechnet 28 bestätigten Grippefällen pro 100'000 Einwohner falle die diesjährige Grippewelle stärker aus als im Vorjahr.
«Längere Wartezeiten»
Das spüren auch Praxen und Spitäler. So etwa zwei Walk-in-Standorte von Medbase; die Permanence am Hauptbahnhof in Zürich sowie der Standort Medbase Toujours am Bahnhof in Basel.
«Durch die hohe Zahl an betroffenen Menschen kommt es in den Walk-in-Praxen teilweise zu längeren Wartezeiten», erklärt Isabel Gherbal, Leiterin Kommunikation bei Medbase auf Anfrage.
Die Patientinnen und Patienten kommen gemäss Gherbal mit teilweise hohem Fieber und Kopfschmerzen in die Praxen. «Zudem treten die Symptome innert kurzer Zeit auf.»
Aktuell stellt Medbase mehr Grippefälle fest, jedoch im Gegenzug eine tiefere Belastung durch RSV-Viren und Covid.
Was auffällt: «In den Medbase Medical Centern behandeln wir hauptsächlich Erwachsene zwischen 18 und 60 Jahren.»
Es seien «eher jüngere, berufstätige Personen von Influenza betroffen». Ältere Menschen sind gemäss Gherbal häufig geimpft und haben weniger Kontakte, wo sie sich anstecken können.
Grippe: «Ein neuer Höchstwert»
Auch das Unispital Basel bestätigt «eine erhöhte Auslastung aufgrund saisonaler respiratorischer Infektionen».
Insbesondere die Zahl der Influenza-Fälle habe im Vergleich zum Vorjahr deutlich zugenommen, so Mediensprecherin Caroline Johnson.
2024 lag der Mittelwert bei 10 Patienten pro Tag, 2025 nun bei 15 Patienten pro Tag. «Aktuell beobachten wir nach einem anfänglichen Peak zu Beginn des Jahres einen erneuten starken Anstieg, sodass heute 29 Patienten hospitalisiert sind – ein deutlich höherer Wert als im Vorjahr», so Johnson am Dienstag zu Nau.ch.
Dies sei ein neuer Höchstwert aus den letzten vier Jahren.
Weshalb die Grippewelle dieses Jahr stärker ausfällt als in anderen Jahren, müsse noch eruiert werden.
«Zu früh für Entwarnung»
Auch das Universitätsspital Zürich hat mit der aktuellen Grippewelle alle Hände voll zu tun. Es sind jedoch bereits weniger Fälle als noch vor einer Woche.
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«Die Zahlen der Fälle mit respiratorischen Infektionen stagnieren aktuell», erklärt der leitende Arzt Walter Zingg von der Klinik für Infektionskrankheiten und Spitalhygiene am USZ auf Anfrage.
Zingg führt aus: «Wir haben etwas mehr Grippefälle, aber weniger Patienten mit Covid-19.» Die Saison sei ja aber noch nicht vorbei. «Für eine Entwarnung ist es zu früh», so Zingg.