Aktien der Credit Suisse fallen wegen «Suisse Secrets» zurück
Am Wochenende enthüllten Medien die «Suisse Secrets» der Credit Suisse. Nun fällt die ohnehin schwache Aktie der Bank zurück.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Aktien der Credit Suisse reagieren stark auf die Enthüllungen.
- Am Wochenende hat ein Recherchekollektiv die «Suisse Secrets» offenbart.
- Die Bank soll Straftätern das Besitzen von Konten ermöglicht haben.
Die Aktien der Credit Suisse zählen am Montag in einem insgesamt leicht freundlichen Gesamtmarkt zu den wenigen Verlierern. Auslöser sind Medienberichte vom Wochenende. Gegen 9.20 Uhr wurden die Papiere an der Schweizer Börse mit einem Minus von 0,2 Prozent bei 8,27 Franken gehandelt.
Der Leitindex SMI gewinnt zeitgleich 0,51 Prozent hinzu. Letztlich fallen die Kursverluste damit weniger dramatisch aus, als zunächst befürchtet. Dabei hatten die Titel im frühen Handel gar kurzzeitig gar ins Plus gedreht.
Auf dem aktuellen Niveau nähert sich der Aktienkurs allerdings auch wieder dem bisherigen Jahrestief von 8 Franken an. Dieses hatten die Papiere gegen Ende Januar markiert. Seit dem Erholungshoch im ersten Quartal 2021 und dem jähen Kurssturz haben sich die Papiere nicht mehr wirklich erholt. Das zeigen die überwiegend einstelligen Kurse.
Recherchekollektiv enthüllt nächster Skandal der Credit Suisse
Recherchen der «Süddeutschen Zeitung» (SZ) und weiterer Medien hatten Daten aus dem Geldinstitut enthüllt. Diese wurden den Zeitungen nach eigenen Angaben von einer anonymen Quelle zugespielt. In einer Stellungnahme, die der Nachrichtenagentur Keystone-SDA vorliegt, wies die Credit Suisse die Vorwürfe und Unterstellungen über «angebliche Geschäftspraktiken der Bank entschieden zurück», über die das Recherche-Netzwerk unter dem Titel «Suisse Secrets» berichtete.
Die Unterlagen geben dem Bericht zufolge Aufschluss über die Konten von mehr als 30'000 Kunden aus aller Welt. «Suisse Secrets» stützt sich laut eigenen Angaben auf Akten von 18'000 Konten im Umfang von 100 Milliarden Dollar. Den Daten zufolge hätten Kriminelle Konten eröffnen beziehungsweise Konten und behalten können. Auch dann, «wenn die Bank längst hätte wissen können, dass sie es mit Straftätern zu tun hat».
Laut Analysten werfen diese Artikel kein gutes Licht auf das Schweizer Private-Banking-Geschäft insgesamt. «Selbst wenn die Anschuldigungen unbegründet sind, wirft dies für die Credit Suisse Fragen zu ihren Geschäftspraktiken in der Vermögensverwaltung auf. Es dürfte das Management zwingen, Zeit mit der Brandbekämpfung zu verbringen, anstatt voranzukommen», schrieb eine Marktkennerin.
Die CS-Leaks sind ein weiterer Baustein in der Serie nicht enden wollender Negativ-Schlagzeilen über die Grossbank. Seit Jahren hangelt sich die CS von Skandal zu Skandal: wie etwa die Beschattung mehrerer Topmanager unter Ex-CEO Tidjane Thiam, die Probleme mit Greensill Capital; oder auch der Zusammenbruch des Hedgefonds Archegos.