Alain Berset zu BAG-Zahlenchaos: «Wird Konsequenzen haben»
In einem Interview mit SRF äussert sich Bundesrat Alain Berset erstmals zum BAG-Zahlenchaos. Dies sei unglücklich gewesen, werde aber Konsequenzen haben.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Freitag publizierte das BAG eine Liste mit den häufigsten Ansteckungsorten mit Corona.
- Am Sonntag ruderte das BAG zurück, die Zahlen wurden falsch zugeordnet.
- Nun äussert sich Bundesrat Alain Berset dazu und kündigt Konsequenzen an.
Die Meldung, dass viele Corona-Infektionen in Clubs stattfinden, schlug am Freitag hohe Wellen. Doch dann stellte sich am Sonntag heraus, dass die vom BAG publizierte Tabelle falsch war.
Clubs und Restaurants doch nicht Hauptansteckungsquelle im Juli. BAG entschuldigt sich für nicht korrekte Zuordnung der Ansteckungsorte. Korrekte Zahlen jetzt auf der BAG-Webseite: https://t.co/Ygxll8CWuf
— BAG – OFSP – UFSP (@BAG_OFSP_UFSP) August 2, 2020
Nun äussert sich Innendepartements-Chef Alain Berset in einem Interview mit SRF zu der Panne. Diese sei unglücklich gewesen, aber seiner Meinung nach wurde der Patzer rasch entdeckt.
Es brauche nun Anpassungen, so Berset weiter. Auch kündigt er «Konsequenzen» an. Dazu analysiere man nun den Ablauf.
Clubbetreiber fühlen sich an den «Pranger gestellt»
Härter mit dem BAG ins Gericht gingen hier die Clubbetreiber. Alexander Bücheli von der Bar & Club Kommission hatte die Panne schnell erkannt. Fehler seien menschlich, doch die Tragweite dieses Fehlers war enorm.
Das BAG habe «die ganze Branche an den Pranger gestellt».
Auch Christoph Ris, Vorstand der Bar- und Clubkommission Bern, zeigt sich auf Twitter sauer. «Mal hurti eine ganze Branche durch den Dreck gezogen. Merci für die Entschuldigung und die Richtigstellung.»
Die Genfer Behörden hingegen widersprachen den Aussagen des BAG: «Etwa 40 Prozent der positiven Fälle gehen auf das Nachtleben zurück.» Ein deutlicher Unterschied zu den 1,6 (Bars und Restaurants) respektive 1,9 Prozent (Disco und Clubs), die das BAG ausrechnete.