Im März kam eine Gruppe Skitourengänger am Tête Blanche ums Leben – sie trainierte für die Patrouille des Glaciers. Nun wird ein Eignungstest gefordert.
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Die Patrouille des Glaciers findet diese Woche statt. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Patrouille des Glaciers wird dieses Jahr von einer Tragödie überschattet.
  • Ein Kenner des Rennens kritisiert nun den schwindenden Berggeist vieler.
  • Einige Teilnehmer hätten «nichts am Start zu suchen».
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Die 40. Patrouille des Glaciers (PdG) – das grösste Rennen im Skibergsteigen – findet diese Woche statt. Dieses Jahr wird die Veranstaltung aber von einer Tragödie überschattet: Beim Training kamen im März sechs Skitourengänger auf der Strecke von Zermatt VS nach Arolla am Tête Blanche ums Leben.

Rund 4800 Teilnehmende haben sich für die diesjährige Patrouille des Glaciers angemeldet. Ihr Ziel: so schnell wie möglich die Ziellinie in Verbier VS überqueren.

Marius Robyr leitete zwischen 1990 und 2008 die Patrouille des Glaciers. Nun äussert er Bedenken über die Teilnahmebedingungen.

«Gibt Teilnehmer, die am Start nichts zu suchen haben»

«Die Teilnehmer sind heute viel besser trainiert als früher», sagt Robyr gegenüber «Le Temps». Und warnt: «Aber wenn es um Bergkenntnisse oder die Fähigkeit, bei einem Sturz in eine Gletscherspalte zu reagieren, geht, gibt es Teilnehmer, die nichts am Start zu suchen haben.»

Robyr ist besorgt über den schwindenden Berggeist: «Was mich stört, ist, dass der Geist des Berges völlig verschwindet zugunsten des Wettkampfgeistes – also der Zeitmessung», betont er.

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Die 40. Patrouille des Glaciers steht vor der Tür. (Archiv)
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Ein Kenner des Rennens fordert nun einen Eignungstest. (Archiv)
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Manche Teilnehmer hätten am Start «nichts zu suchen». (Archiv)
Skitourengänger Wallis
Hier hatten die Rettungskräfte im März fünf der vermissten Skitourengänger gefunden.

Die Art und Weise, wie sich die Teilnehmer auf den Wettkampf vorbereiten, hat sich ebenfalls verändert. «Früher trainierten die Leute unter schwierigen Bedingungen in den hohen Bergen. Heute tun sie es entlang der Skipisten», erklärt Robyr.

Er schlägt vor, dass ein Eignungstest für Teilnehmer eingeführt werden sollte, insbesondere für Erstteilnehmer. Dies könnte dazu beitragen, sicherzustellen, dass alle Teilnehmer über das notwendige Wissen und die Fähigkeiten verfügen.

Denn: «Am Start gibt es nun Leute, die sich nicht anseilen können oder gerade mal wissen, wie man den Klettergurt anlegt.»

Bergführer: Risiko verschwindet nie ganz

Auch Bergführer bemerken eine Veränderung in der Patrouille des Glaciers und anderen Skibergsteigerrennen. Pierre Mathey, Generalsekretär des Schweizerischen Bergführerverbands, weist darauf hin: «Die Organisatoren akzeptieren Teilnehmer ohne spezielle Bergausbildung, weil die Strecke gesichert ist.»

Trotz aller Sicherheitsvorkehrungen bleibe das Gelände der Patrouille des Glaciers jedoch gefährlich. Obwohl das Risiko minimiert wird, verschwindet es nie ganz. «Selbst wenn die Organisatoren garantieren können, dass es keine Unfälle durch äussere Ereignisse wie Lawinen gibt: Die Teilnehmer können sich immer noch verletzen», warnt Mathey.

Waren Sie schon mal auf einer Skitour?

Marc Liew vom Kommunikationsteam der Patrouille des Glaciers betont jedoch: «Die Herausforderungen des Berges bleiben bestehen.» Er räumt ein, dass die Vorbereitung und Sicherung der Strecke ein Bild von Leichtigkeit vermitteln kann, betont aber: Sowohl der Seilgeist als auch der Wettkampfgeist seien immer Teil des Rennens gewesen.

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