Angela Merkel Zitteranfall: Auch Bundesräte haben keinen Leibarzt
Der heftige Zitteranfall von Angela Merkel erschütterte diese Woche viele. Einen eigenen Leibarzt hat die Kanzlerin nicht. Dasselbe bei unseren Bundesräten.
Das Wichtigste in Kürze
- Angela Merkel zitterte am Dienstag beim Empfang des neuen ukrainischen Präsidenten heftig.
- Danach stellte sich heraus: Die Kanzlerin hat keinen Leibarzt.
- Auch die Schweizer Bundesräte werden nicht von einem Leibarzt versorgt.
Die zitternde Bundeskanzlerin Angela Merkel ging diese Woche viral. Sie versicherte danach zwar: «Mir geht es sehr gut.» Doch der Zitter-Anfall entfachte eine Diskussion um die Versorgung der Kanzlerin. Warum sorgt sich niemand um sie?
Kanzlerin Angela #Merkel hat beim Empfang des neuen ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenski erheblich gezittert. Während sie am Dienstag gemeinsam mit Selenski auf das Abschreiten der Ehrenformation der Bundeswehr wartete, begannen ihre Beine und ihr Körper heftig zu zittern. pic.twitter.com/Wyq0m265PB
— EHA News - Deutsch (@eha_deutsch) June 18, 2019
Daraufhin wurde klar: Merkel hat keinen eigenen Leibarzt. Ganz im Gegensatz zu US-Präsident Donald Trump, welcher sich von seinem persönlichen Arzt sogar Ernährungs-Tipps geben lässt.
Doch Merkel ist nicht die einzige ohne persönlichen Doktor.
Bundesräte wie Angela Merkel auf sich gestellt
Die Bundeskanzlei teilt auf Anfrage mit, dass die Gesundheit der Bundesräte grundsätzlich privat geregelt sei. «Magistratspersonen wählen ihre Ärzte selber und stützen sich dabei auf das bestehende medizinische Angebot der Schweiz», so Sonja Margelist, Informationsbeauftragte.
Auch gäbe es für die Bundesräte keine Pflichten, routinemässig bestimmte Untersuchungen durchführen zu lassen.
Doch: «Bei jedem Anlass gibt es immer ein Sicherheitsdispositiv, welches auch die medizinische Versorgung beinhaltet.»
Wenn der Bundesrat selber zum Arzt wird
Wer unsere Regierung ärztlich versorgt, darf die Bundeskanzlei aus Sicherheitsgründen nicht kommunizieren. Auch nicht, wie dieses Sicherheitsdispositiv bei Anlässen konkret aussieht.
Doch ist die Bevölkerung um den Gesundheitszustand eines Bundesrates besorgt, kommt gerne Ignazio Cassis zum Zuge. Der Aussenminister hat ein Medizin-Studium absolviert und war Tessiner Kantonsarzt.
So wurde er auch im vergangenen Jahr von Parlamentariern beigezogen, als es um den Zustand von Johann Schneider-Ammann ging. Der damalige Wirtschaftsminister war mehrfach in wichtigen Sitzungen eingenickt. Cassis gab Entwarnung und führte die Nickerchen schlichtweg auf Müdigkeit zurück.