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Ausserrhoder Ständerat Caroni wehrt sich nach Selfie-Wirbel

Dennis Kittler
Dennis Kittler

Herisau,

Ständeratspräsident Andrea Caroni wird nach einem Selfie mit Javier Milei kritisiert. SP-Politikerinnen werfen ihm vor, Mileis Politik zu verharmlosen.

Andrea Caroni Ständerat
Ständeratspräsident Andrea Caroni erntet für ein Selfie Kritik. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ständeratspräsident Andrea Caroni zeigt auf Facebook ein Selfie mit Javier Milei.
  • Mehrere Politikerinnen kritisieren ihn dafür und schreiben einen offenen Brief.
  • Caroni übernehme damit Mileis politische Positionen.

Andrea Caroni, seit einigen Wochen Ständeratspräsident, zeigt gern auf Facebook, mit wem er sich trifft. Jetzt sorgt eines seiner Selfies für Aufregung: Der 44-jährige FDP-Politiker ist mit Argentiniens umstrittenem Präsidenten Javier Milei zu sehen.

Das Bild entstand in Zürich bei einer Veranstaltung des Liberalen Instituts. Unter den 600 Gästen war auch Caroni.

Andrea Caroni Javier Milei
Dieses Selfie von Ständeratspräsident Andrea Caroni, das ihn mit Javier Milei zeigt, sorgt derzeit für Aufregung. - Facebook/@andrea.claudio.caroni

Der Ständeratspräsident hielt die Begegnung mit dem Staatschef per Smartphone fest. Milei streckt den Daumen hoch, Caroni lächelt. Das Bild ist leicht verwackelt und entstand wohl mehr oder weniger im Vorübergehen.

SP-Politikerinnen schreiben offenen Brief

Kritik löste es dennoch aus. Elf Ausserrhoder SP-Politikerinnen schrieben Caroni deshalb einen offenen Brief. Sie werfen ihm laut der «Appenzeller Zeitung» vor, sich stillschweigend zu Mileis Politik zu bekennen.

Sie finden, es gehe zu weit, dass Caroni «Seite an Seite mit dem rechtslibertären Staatsoberhaupt spassig für ein Selfie» posiert.

Caroni weist Kritik an Selfie zurück

Caroni entgegnet, dass er als Ständeratspräsident ausländische Politiker treffen müsse. Er dokumentiere für die Bevölkerung regelmässig, mit wem er sich treffe.

Verfolgst du die Politik von Javier Milei?

Als Politiker müsse man mit Kritik rechnen, so Caroni. «Allerdings scheint mir diese konkrete Empörung etwas gekünstelt», wird er in der «Appenzeller Zeitung» zitiert. Er habe den SP-Politikerinnen persönlich geantwortet.

Es sei absurd anzunehmen, dass ein gemeinsames Foto die Positionen des Gegenübers übernimmt. Milei sei demokratisch gewählt und habe seinem Land liberale Reformen verpasst. «Seine Frauenpolitik teile ich nicht», betont Caroni.

Kommentare

User #1067 (nicht angemeldet)

Ein Schweizer Politiker macht seinen guten Job wenn er Selfies mit politisch- wirtschaftlichen Freunden macht und diese in den Social Networks postet, oder?!

User #914 (nicht angemeldet)

In Davos WEF habe ich am Fernsehen gesehen über Politiker hat viel Selfie gemacht.

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