BAG pfeift Swisscom wegen Werbe-SMS für Corona-App zurück
Viele Swisscom-Kunden haben heute eine SMS erhalten, womit die SwissCovid App beworben wurde. Absender war allerdings nicht das BAG.
Das Wichtigste in Kürze
- Swisscom-Kunden bekamen heute eine Werbe-SMS für die SwissCovid App.
- Das BAG liess den Versand allerdings stoppen.
Viele Swisscom-Kunden trauten heute Morgen wohl ihren Augen nicht ganz. Auf dem Handy-Display erschien plötzlich eine SMS des Bundesamts für Gesundheit – so zumindest die Vermutung. Damit wird für die SwissCovid App geworben, welche seit gestern verfügbar ist.
Kurz nach dem Mittag brachte das Bundesamt Licht ins Dunkel. Man verfüge über keine Privatnummer der Nutzer, schreibt das BAG auf Twitter. Die SMS sei von der Swisscom an ihre eigenen Kunden verschickt worden. «Das BAG dankt für die Unterstützung».
Die SMS zur #SwissCovid App wurde von Swisscom direkt an ihre Kunden verschickt. Das BAG verfügt nicht über private Telefonnummern und dankt für die Unterstützung.
— BAG – OFSP – UFSP (@BAG_OFSP_UFSP) June 26, 2020
Wie viel die Aktion gebracht hat, bleibt offen. Jedenfalls stiegt die Nutzerzahl heute nochmals deutlich an. Am Donnerstag waren schon 570'000 SwissCovid-Apps aktiv.
570 000 SwissCovid Apps (auf 10 000 gerundet) waren am Donnerstag dem 25. Juni aktiv. Das @BAG_OFSP_UFSP hat am selben Tag die #SwissCovid App lanciert. Das BFS publiziert Statistiken über die Verwendung der App.https://t.co/KhLwPOOuyC pic.twitter.com/aag0qtAYBr
— BFS | OFS | UST | FSO (@StatDataCH) June 26, 2020
Swisscom-Sprecherin Annina Merk erklärt auf Anfrage von Nau.ch: «Auf Wunsch des BAG machen die Mobilfunkanbieter aber auch andere Organisationen und Unternehmen auf diese App aufmerksam. Wir wollen damit einen Beitrag leisten, eine erneute Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern.»
Doch die Aktion des Telekom-Giganten kam bei den Bundesbeamten wohl nicht sehr gut an. «Wir haben die Nachricht an 1,5 Millionen Kunden geschickt und dann den Versand auf Wunsch des BAG gestoppt», sagt Merk.
Das Bundesamt für Gesundheit liess die Anfragen von Nau.ch bisher unbeantwortet.