Freispruch

Bericht über 3D-Pistole: Freispruch für Journalistin

Keystone-SDA
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Genève,

Vor zwei Jahren zeige RTS einen Beitrag zur Herstellung von 3D-Pistolen. Laut dem Genfer Polizeigericht hat die Sendung nicht gegen das Waffengesetz verstossen.

3D-Drucker
Eine Person hält eine Plastik-Pistole, die komplett im 3D-Drucker hergestellt wurde. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Das RTS hat mit einem Beitrag über 3D-Pistolen vor zwei Jahren für Aufsehen gesorgt.
  • Die Staatsanwaltschaft hatte eine Journalistin zu einer bedingten Geldstrafe verurteilt.
  • Das Genfer Polizeigericht hat die Frau nun freigesprochen.

Eine Journalistin des französischsprachigen Fernsehens RTS hat mit einem TV-Beitrag zum Pistolenbau im 3D-Druckverfahren nicht gegen das Waffengesetz verstossen. Zu diesem Urteil kam das Genfer Polizeigericht und sprach sie am Freitag frei.

Die Staatsanwaltschaft hatte die RTS-Journalistin wegen Verstosses gegen das Waffengesetz zu einer bedingten Geldstrafe von 60 Tagen verurteilt. Das Fernsehen akzeptiert den Strafbefehl der Staatsanwaltschaft aber nicht und legt Einsprache ein.

RTS
Ein RTS-Mikrofon während einer Pressekonferenz von Radio Television Suisse, RTS. (Symbolbild) - Keystone

Nun wurde die Journalistin von den meisten Vorwürfen freigesprochen, wie RTS am Freitag mitteilte. Das Genfer Polizeigericht anerkannte das öffentliche Interesse des Vorgehens der Journalistin. Einzig den Transport der gedruckten Waffe und ihr Besitz wurden noch als problematisch beurteilt. Die Journalistin wurde aber von jeglicher Strafe befreit.

Pläne von Pistole konnten im Internet heruntergeladen werden

2019 sendete die RTS-Nachrichtensendung 19h30 einen Beitrag über das Risiko, das von Waffen ausgeht, die mit 3D-Druck hergestellt werden können. Dabei handelte es sich um eine vom US-Amerikaner entworfene «Liberator». Die Pläne zum Druckverfahren der Plastikpistole konnten im Internet heruntergeladen werden. Das US-Justizsystem versuche, das Phänomen einzudämmen, berichtete RTS.

Wie Recherchen von 19h30 zeigten, war es im Frühling 2019 weiterhin möglich, diese Pläne herunterzuladen. Ausserdem konnten die Teile der Waffe in der Schweiz gedruckt werden. Da die Montage einfach war, konnte laut dem RTS-Bericht jede Person eine perfekt funktionierende Pistole bekommen. Und dies zu geringen Kosten und ohne Kontrolle.

Im Anschluss an diesen TV-Beitrag leitete die Genfer Staatsanwaltschaft eine strafrechtliche Untersuchung ein und verurteilte die Journalistin.

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