Berner Weihnachtsmarkt hat jetzt Züri-Preise
Die Inflation führt zu höheren Preisen an Weihnachtsmärkten: In Bern zahlen Gäste jetzt gar 6,90 Franken für einen Glühwein! Das ist so teuer wie in Zürich.
Das Wichtigste in Kürze
- Schweizer Weihnachtsmärkte erhöhen wegen Inflation und Energiekrise die Preise.
- In Bern kostet der Glühwein mit fast sieben Franken nun sogar ebenso viel wie in Zürich.
Seit rund einer Woche sind die Schweizer Weihnachtsmärkte eröffnet. Doch die Inflation zeigt sich auch hier: In Zürich werden satte 6,90 Franken für einen Glühwein fällig!
In einer Nau.ch-Umfrage sagen einige Besucher, dass sie deswegen das eine oder andere Heissgetränk weniger trinken.
Aber: Zürich ist nicht der einzige Ort, wo die romantische Stimmung durch höhere Preise getrübt wird.
Auch in Bern, wo die Preise normalerweise niedriger angesetzt sind als in Zürich, muss tief ins Portemonnaie gegriffen werden. Wer am Berner Sternenmärit Glühwein trinken will, zahlt deutlich mehr als noch im vergangenen Jahr.
6,90 Franken für einen Glühwein – auch in Bern setzt man jetzt auf die Züri-Preise. Selbst wer alkoholfrei fährt, spart nur wenig: Für einen alkoholfreien Rum- oder Apfelpunsch werden noch immer fünf Franken fällig. Dasselbe gilt fürs Mineral und für Soft-Getränke.
Sternemärit-Betreiber: Einkaufskosten um Vielfaches höher
Werden alle Faktoren berücksichtigt, ist der Glühwein in Bern sogar teurer als in Zürich. Denn: In Zürich kostet das Nachfüllen eines Glühweinbechers «nur» 6,30 Franken.
Sternemärit-Initiant Tom Weingart erklärt den Aufschlag auf Anfrage von Nau.ch mit der Teuerung, welche die Betriebskosten insgesamt rund 15 Prozent in die Höhe treiben.
Teurer sind dieses Jahr zum Beispiel Transportkosten (15%), Holz (50%), Strom und Heizung (40%), Essen (7%) sowie Tassen und Geschirr (20%), rechnet er vor.
«Ein Teil der Mehrkosten sind wir bereit selbst zu tragen, damit der Markt attraktiv für jedermann bleibt.» Der Glühwein wurde darum in Bern mit 40 Rappen nur rund 6 Prozent teurer.
Bei den Besuchern des Märit sorgen die Glühwein-Preise derweil für Kopfschütteln: «Da mache ich den Glühwein lieber zu Hause selbst», sagt etwa K.J*.
Raclette ist in Bern sogar teurer als in Zürich
Auch P.K* hat kein Verständnis: «Diese Glühwein-Preise gehen gar nicht – Inflation hin oder her.» Hinzu komme: Beim Konkrrenz-Weihnachtsmarkt am Berner Bärenplatz koste der Glühwein lediglich sechs Franken.
Verständnis bringt derweil I.T* auf: «Die Preise steigen überall – ich verstehe, dass sich das auch auf die Weihnachtsmärkte auswirkt.»
Immerhin in einer Sparte fahren die Berner noch günstiger als die Zürcher: Bei den Älplermagronen: Hier zahlt der Kunde 12,50 Franken respektive 13,50 (mit Speck). In Zürich sind mindestens 14,50 Franken fällig.
Anders sieht es beim Raclette aus: Für den geschmolzenen Käse mit Kartoffeln, Cornichons und Silberzwiebeln zahlt man in Bern zwölf Franken. zehn Rappen mehr als in Zürich.
*Name der Redaktion bekannt