BLKB: 166,4 Millionen Gewinn – «Mehrwert für Region»

Jan Amsler
Jan Amsler

Liestal,

Um 9,1 Prozent hat die Basellandschaftliche Kantonalbank (BLKB) ihren Gewinn gesteigert. Wird einer Initiative so der Wind aus den Segeln genommen?

basellandschaftliche Kantonalbank
Im Bild: CEO John Häfelfinger, Bankratspräsident Thomas Schneider sowie CFO Luca Pertoldi - BLKB

Das Wichtigste in Kürze

  • 166,4 Millionen Franken – so viel Gewinn konnte die BLKB letztes Jahr erwirtschaften.
  • Erst im November bemängelte eine Initiative die Gewinnentwicklung der Bank.
  • Die Kantonalbank spricht von einem «Mehrwert für die Region».

Die Basellandschaftliche Kantonalbank weist für das Jahr 2024 einen Gewinn von 166,4 Millionen Franken aus. Dieser steigt gegenüber dem Vorjahr um 9,1 Prozent.

Der Kanton profitiert von einer höheren Gewinnabgabe von 72,8 Millionen (Vorjahr: 68,7 Millionen), und die Zertifikatsinhaberinnen und -inhaber erhalten pro Papier 42 Franken Dividende, also 2 Franken mehr.

Das positive Ergebnis kommt der BLKB gelegen: Die Bank steht politisch unter Druck. Verschiedene Exponentinnen und Exponenten aus der Baselbieter Politik haben im vergangenen November die Initiative «BLKB – die Bank fürs Baselbiet» lanciert.

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John Häfelfinger ist CEO der BLKB. - BLKB

Sie hat zum Ziel, die Bank an die kürzere Leine zu nehmen und ihre Geschäftstätigkeit auf den Kanton einzuschränken.

Das Komitee stört sich am «überzogenen Gestaltungswillen in gesellschaftspolitischen Themen» und an «risikoreichen Projekten», womit in erster Linie das Tochterunternehmen Radicant gemeint ist.

Die Initiantinnen und Initianten kritisieren zudem «eine im Vergleich mit anderen Kantonalbanken substanziell schlechtere Gewinnentwicklung» oder einen fehlenden «Mehrwert für Aktionäre».

Zwischen den Zeilen

Letztere Argumente hat die 160-jährige Bank nun mit dem Jahresbericht entschärft. Auch wenn die BLKB die Initiative mit keinem Wort erwähnt, ist die Medienmitteilung vom Donnerstag als Antwort darauf zu lesen. Die Rede ist von «hohem Kundenvertrauen», «Stabilität», «Sicherheit», «nachhaltigem Erfolg».

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Der Hauptsitz der Basellandschaftlichen Kantonalbank (BLKB) in Liestal. - BLKB

CEO John Häfelfinger betont, «dem regionalen Gewerbe auch in anspruchsvollen Zeiten zur Seite zu stehen und einen Nutzen für die Kundinnen und Kunden sowie für die ganze regionale Wirtschaft zu generieren».

Bankratspräsident Thomas Schneider spricht von einem «Mehrwert für ihre Eigentümerinnen und Eigentümer sowie für die ganze Region, was sich unter anderem in der erneut erhöhten Ausschüttung zeigt».

Man habe sich «entlang der Leitlinien unseres Eigners bestmöglich ausgerichtet» und «den Leistungsauftrag des Kantons Basel-Landschaft» erfüllt.

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Thomas Schneider ist der Bankratspräsident der BLKB. - BLKB

Einen «Mehrwert für die Region» schaffe die BLKB auch mit dem neuen Format «BLKB bei uns», das im vergangenen Jahr insgesamt 13'000 Besucherinnen und Besucher zählte und «lokale Vereine sowie die regionalen Gastrobetriebe und das Gewerbe» beteiligte.

Die umstrittene Tochter Radicant ist inzwischen mit Numarics fusioniert. Die neue Radicant Holding AG hat den Sitz in Liestal (und nicht mehr in Zürich), was die BLKB im Communiqué explizit erwähnt. Dadurch signalisiert sie auch Nähe und Nutzen für hiesige Privatkunden und Gewerblerinnen. Ab 2027 oder 2028 soll Radicant keine Verluste mehr schreiben.

Regierung: «Starke Verwurzelung»

Erst am Dienstag beantwortete die Baselbieter Regierung eine Interpellation des früheren FDP-Landrats Stefan Degen, der sich auch für die Volksinitiative engagiert.

Die Regierung übt Zurückhaltung, da die Initiative erst lanciert worden ist. Sie weist aber auf die hohen Marktanteile und die damit einhergehende «starke Verwurzelung der BLKB im Kanton Basel-Landschaft» sowie deren Beitrag «zum wirtschaftlichen und sozialen Wohlstand» hin.

Sollte die BLKB sich mehr auf den Kanton Baselland fokussieren?

Geschäftsleitung und Bankrat würden die Eigentümervorgaben «aktuell beachten und umsetzen».

Die Regierung hält ausserdem fest, dass Beteiligungen wie die Kantonalbank «ihre Geschäftsstrategien zukunftsorientiert ausrichten» und sich an «ändernde Markt- und Rahmenbedingungen» anpassen sollten.

Das wirkt nicht so, als wollte die Regierung mehr Einfluss auf die Geschäftstätigkeit der BLKB nehmen.

***

Hinweis: Dieser Artikel wurde zuerst im Basler Newsportal «OnlineReports» publiziert.

Kommentare

User #1372 (nicht angemeldet)

Mehrwert aber nur für die im Bericht erwähnten Krawattenträger. Kunden mit Sparkonten der BLKB werden mit immer tieferen Zinsen, also nicht mal im Promillebereich, geschröpft.

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