Brienzer Schulkinder erhalten Informationen zu drohendem Felssturz

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Thusis,

Am Freitag hat ein Bündner Geologe an der Schule Tiefencastel GR die Brienzer Kinder über den drohenden Bergsturz unterrichtet.

Die evakuierten Schulkinder aus Brienz GR erhielten am Freitagnachmittag direkte Informationen eines Geologen zum drohenden Felssturz.
Die evakuierten Schulkinder aus Brienz GR erhielten am Freitagnachmittag direkte Informationen eines Geologen zum drohenden Felssturz. - sda - KEYSTONE/GIAN EHRENZELLER

Das Wichtigste in Kürze

  • Wegen eines drohenden Felssturzes musste Brienz GR evakuiert werden.
  • Ein Geologe hat an der Schule in Tiefencastel die Brienzer Kinder nun darüber informiert.
  • Eine anschliessende Diskussionsrunde wurde von einem Sozialarbeiter begleitet.

Ein Geologe des Kantons Graubünden hat am Freitag an der Schule in Tiefencastel GR die Brienzer Kinder über den drohenden Bergsturz unterrichtet. Eine anschliessende Diskussionsrunde wurde von einem Sozialarbeiter begleitet.

In den sechs Lektionen sei nach den Ausführungen des Geologen eine angeregte Gesprächsrunde entstanden, erklärte Christian Gartmann, Kommunikationsverantwortlicher und Mitglied des Gemeindeführungsstabs Albula auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Alle elf evakuierten Schulkinder aus Brienz seien dabei gewesen und hätten Fragen gestellt.

Geleitet wurde die Diskussion von einem Sozialarbeiter und Supervisor, der unter anderem die Hotline der Gemeinde für Betroffene betreut.

Viele Fragen eingereicht

Auf die Frage, weshalb man «erst jetzt» – zwei Wochen nach der Evakuierung – eine solche Lektion durchgeführt habe, sagte Gartmann: «Zu den Informationsveranstaltungen für die Brienzer Bevölkerung kommen meist nur Eltern oder Grosseltern. Deshalb gehen wir jetzt zu den Kindern.» Diese hätten nun grosses Interesse an den direkten Informationen gezeigt und bereits auch im Vorfeld viele Fragen eingereicht.

brienz gr
Bewohner der Gemeinde Brienz GR werden über einen möglichen Felssturz informiert. - keystone

Eine weitere Informationsrunde ist vorerst nicht geplant. Sollte das Interesse daran aber gross sein, könne man schnell reagieren, so Gartmann weiter. Da auch der Schulleiter im Gemeindeführungsstab vertreten ist, seien die Entscheidungswege sehr kurz.

Die Situation am absturzgefährdeten Hang oberhalb des Bergdorfes im Bündner Albulatal ist weiterhin angespannt, wie die neuesten Informationen von Freitagmittag zeigen. Zwar beschleunigen sich die zwei Millionen Kubikmeter Gestein nicht mehr exponentiell. Mit einer Bewegung von einem Meter pro Tag talwärts habe sich die Geschwindigkeit seit dem 8. Mai jedoch mehr als verdoppelt.

Veränderte Rutschgeschwindigkeit

Die Vorhersehbarkeit eines möglichen Ereignisses ist wegen der veränderten Rutschgeschwindigkeit unsicher. Man könne nicht ausschliessen, dass wieder eine exponentielle Beschleunigung eintritt, schrieb die Gemeinde am Freitagnachmittag auf Twitter. Brienz bleibt deshalb bis auf Weiteres gesperrt.

Brienz GR
In Brienz GR ist die höchste Gefahrenstufe eingeläutet worden. - keystone

Wie die absturzgefährdeten zwei Millionen Kubikmeter Gestein herunterkommen, ist nach wie vor unklar. Am wahrscheinlichsten sind laut den Geologen zahlreiche Felsstürze von einigen Tausend bis mehreren Hunderttausend Kubikmetern. Diese wären für das Dorf am harmlosesten.

Halb so wahrscheinlich ist ein langsames, aber lange andauerndes Abrutschen als Schuttstrom, der Brienz erreichen und beschädigen könnte. Ein grosser, schneller und weitreichender Bergsturz mit mehr als 500'000 Kubikmetern und verheerenden Folgen ist weniger wahrscheinlich, kann aber nicht ausgeschlossen werden.

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Kommentare

User #1006 (nicht angemeldet)

Info: 10h und 15h hats gebröckelt

User #6119 (nicht angemeldet)

....."Man könne nicht ausschliessen, dass wieder eine exponentielle Beschleunigung eintritt, ......" Spätestens bei der wie auch immer gearteten Entladung des Hanges wird das der Fall sein.

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