Bündner erinnern sich im Altersheims Schiers an ersten Schultag
Manch einer könnte heute wohl nicht mehr so genau sagen, ob es damals der Schulsack war, oder vielleicht doch eher die Ahnung vor dem Ernst des Lebens so schwer auf den Schultern lastete. «Ich hab mir vor Angst fast in die Hose gemacht», erinnert sich Heidi Meier. Sie ist in dem Bündner Bergdorf Tschiertschen aufgewachsen und lebt heute im Altersheim Schiers.
Der Schulunterricht fand nur im Winter statt, den Sommer hindurch mussten die Kinder arbeiten. Ob sie denn damals zum Schulbeginn auch eine Schultüte mit Süssigkeiten erhalten habe? «So was hat es nicht gegeben. Aber alle Kinder haben einen Apfel erhalten. Eine Schule vom Unterland hat uns diese gespendet», erzählt Heidi Meier.
Während Kinder heute auch für kurze Strecken von den Eltern in die Schule chauffiert werden, legte Ernst Wisler den Schulweg noch zu Fuss zurück. «In den Holzschuhen», betont er. «Das war ein Seich, die Socken gingen immer kaputt. Aber wir kannten damals nichts anderes».
Einen eher ernüchternden Schulstart erlebte Marlen Urech aus Rheinfelden: «Weil immer die Rede vom ersten Schultag war, dachte ich die Sache würde sich nach einem Tag dann auch erledigt haben.» Als dem nicht so war, sei sie zwar überrascht gewesen, ändern habe sie aber sowieso nichts können: «Als Kind blieb dir nichts anderes übrig, als immer brav Ja und Amen zu sagen.»
Das Wichtigste in Kürze
- In Graubünden hat gestern Montag wieder die Schule begonnen.
- Viele Kinder haben damit ihren ersten Schultag hinter sich gebracht.
- An dieses Ereignis können sich die Bewohner des Altersheims Schiers noch gut erinnern.