Die Burgergemeinde Bern plant, ihre Wälder für den Klimawandel widerstandsfähiger zu machen. Ab Oktober wird der Forstbetrieb klimageschädigte Bäume fällen.
Bürgergemeinde Bern
Die Burgergemeinde Bern plant, ihre Wälder klimaresistenter zu gestalten. - Bürgergemeinde Bern

Die Burgergemeinde Bern will ihre Wälder im Zusammenhang mit dem Klimawandel fitter machen. Dazu erntet der Forstbetrieb ab Oktober klimageschädigte Bäume und fördert resistentere Arten. Der Klimawandel setzt den Berner Wäldern zu. Sie leiden unter zunehmender Trockenheit, Stürmen oder Starkniederschlägen.

Dazu kommt eine hohe Belastung an Stickstoff, die den Waldboden übersäuert. Und: Hohe Wildtierbestände ernähren sich von klimaresistenten Jungbäumchen. Das alles erschwere, dass der Wald sich von selbst, auf natürliche Weise und innert nützlicher Frist an die neuen klimatischen Gegebenheiten anpassen könne, schreibt die Burgergemeinde Bern in einer Mitteilung vom Dienstag.

Unterstützung für die Wälder

Die Bernburger wollen deshalb ihre Wälder bei der Klimaanpassung unterstützen. Wichtig ist dies deshalb, weil Wälder zahlreiche wichtige Funktionen haben. So liefern sie kontinuierlich Holz, filtern Trinkwasser, binden CO2, schützen vor Naturgefahren bieten Tieren und Pflanzen einen Lebensraum oder dienen der Bevölkerung als Erholungs- und Freizeitraum.

Die Burgergemeinde Bern beteiligt sich an einem Programm des Kantons für eine klimaangepasste Waldverjüngung, wie die Organisation weiter mitteilte. Am Programm beteiligt sich auch der Bund. Das Programm unterstützt die Waldeigentümer, Investitionen zu tätigen, um den Wald klimafit zu machen.

Ziel: 500 Hektar klimaresistenter Wald bis 2025

Bis 2025 sollen rund 500 Hektar Wald im Kanton Bern, das sind rund 700 Fussballfelder, klimaresistenter gemacht werden. Im Kanton Bern gibt es insgesamt um die 180'000 Hektaren Wald.

Die Burgergemeinde startet entsprechende Arbeiten im Oktober im Thormannbodenwald beim Stadtberner Tiefenauquartier. Der Forstbetrieb erntet in einem ersten Schritt alte, nicht mehr standortgerechte Bäume, die ihr Wachstumspotential ausgeschöpft haben oder die bereits stark geschwächt oder abgestorben sind.

Künftige Wälder: Mischung aus alten und neuen Baumarten

Damit werde Platz und Licht geschaffen für bereits vorhandene «klimafitte» Jungbäume schreiben die Bernburger. In einem zweiten Schritt pflanzt der Forstbetrieb Baumarten wie die Traubeneiche und die Douglasie an damit sich in Zukunft gut gemischte «klimaangepasste» Wälder entwickeln können. Der Forstbetrieb schafft weitere solche Flächen im stadtnahen Wylerwald und Reichenbachwald.

Am 10. Oktober führt die Burgergemeinde für die Bevölkerung einen Waldspaziergang durch. Der Forstbetrieb der Burgergemeinde Bern gehört zu den grössten Waldeigentümern der Schweiz. Er pflegt und bewirtschaftet die rund 3680 Hektaren Wald der Burgergemeinde Bern.

Burgerlicher Forstbetrieb: Drei Kategorien von Wäldern

Weiter betreut er im Auftrag rund 500 Hektaren Wald anderer Waldbesitzer. Der burgerliche Forstbetrieb unterteilt seine Wälder in drei Kategorien: Erholungswälder, die meist stadtnah der Öffentlichkeit zur Erholung dienen, Holzproduktionswälder sowie Reservate, in denen es primär um den Erhalt naturnaher Wälder und den Schutz bedrohter Arten geht.

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