Burka

Burka-Verbot: GLP fasst Nein-Parole

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Bern,

Die GLP fasste an ihrer digitalen Versammlung die Nein-Parole zur Burka-Initiative. Diese bewirtschafte ein Scheinproblem, so Fraktionspräsidentin Tiana Moser.

Grünliberale Partei
GLP-Fraktionschefin Tiana Moser. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die GLP-Delegierten stimmten mehrheitlich für die Nein-Parole zum Burka-Verbot.
  • Somit folgten sie dem Antrag von Vorstand und Fraktion.
  • Fraktionspräsidentin Tiana Moser zufolge schürt die Initiative die Angst vor dem Islam.

Die Delegierten der Grünliberalen (GLP) haben zur Initiative «für ein Verhüllungsverbot» (Burka-Verbot) die Nein-Parole gefasst. 145 der 176 Delegierten der digitalen Versammlung folgten am Samstag dem Antrag von Vorstand und Fraktion, die für ein Nein plädiert hatten. 20 stimmten dagegen, zwei enthielten sich der Stimme.

Wie GLP-Fraktionspräsidentin Tiana Moser sagte, bewirtschaftet die Initiative ein Scheinproblem, denn es gebe in der Schweiz eigentlich keine Frauen, die Burkas tragen. Ab und zu werde sie von Touristinnen getragen. Niqab-Trägerinnen gebe es lediglich 20 bis 30 in der Schweiz. Eine solche Regulierung gehöre nicht in die Bundesverfassung, zudem widerspreche sie liberalen Grundsätzen, so Moser.

Moser: Initiative schürt Angst vor Islam

Zwangsverhüllung sei in der Schweiz bereits verboten. Man könne problemlos gegen Burkas sein und dennoch gegen ein Verbot von Burkas, sagte die Zürcher Nationalrätin weiter. Auch gebe es einen sinnvollen indirekten Gegenvorschlag zur Initiative.

burkaverbot schweizerische volkspartei
In den Räten wird die Burka-Initiative abgelehnt. - Keystone

Kritisiert wurde an der DV auch das Anliegen der Initianten, die argumentieren würden, sie hätten die Initiative unter dem Vorwand der Gleichstellung lanciert. Dies sei nicht der Fall. Die Initiative schüre im Weiteren die Angst vor dem Islam. Das Beispiel Frankreich zeige zudem, dass ein solches Verbot nichts bringe. Dort wurde 2010 die Vollverschleierung verboten.

Bundesrat unterstützt indirekten Gegenvorschlag

Die Volksinitiative «Ja zum Verhüllungsverbot» wurde im September 2017 vom sogenannten Egerkinger Komitee eingereicht. Das Komitee hatte bereits die Anti-Minarett-Initiative lanciert und durchgebracht. Volk und Stände stimmen am 7. März über die sogenannte Burka-Initiative ab.

Frankreich Burka
Jetzt streitet Frankreich über ein erweitertes Burkaverbot. - dpa

Der Bundesrat unterstützt einen indirekten Gegenvorschlag, der in Kraft tritt, falls die Volksinitiative abgelehnt wird. Der Gegenvorschlag verlangt, dass Personen gegenüber den Behörden ihr Gesicht zeigen müssen, wenn es zur Identifizierung notwendig ist – beispielsweise bei Ämtern oder im öffentlichen Verkehr.

Kommentare

Weiterlesen

verhüllungsverbot burka
301 Interaktionen
«Arena»
993 Interaktionen
Grünliberale Partei
2 Interaktionen
miva Schweiz
4 Interaktionen

Mehr Burka

Mehr aus Stadt Bern

Digitec Galaxus Garantie
1 Interaktionen
wille
43 Interaktionen