Cannabis: Sozialdirektorenkonferenz sieht viele offene Fragen
Wird Cannabis in der Schweiz bald legalisiert? Die Sozialdirektorenkonferenz hat diesbezüglich noch viele offene Fragen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Cannabis-Legalisation ist ein gefragtes Thema in der Sozialdirektorenkonferenz.
- Ein Gesetzentwurf soll nun erarbeitet werden.
Das Generalsekretariat der Konferenz des kantonalen Sozialdirektorat (SODK) hat zurückhaltend auf Bestrebungen reagiert, den Cannabis-Konsum in der Schweiz zu legalisieren. Wichtig sei insbesondere, dass eine allfällige rechtliche Neuregelung dem Jugendschutz Rechnung trage und den Schwarzmarkt für Cannabis austrockne.
Man anerkenne, dass das bestehende Modell unbefriedigend sei und ein politischer Druck für eine Gesetzesänderung bestehe. Das sagte SODK-Generalsekretärin Gaby Szöllösy am Mittwoch auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Beim Jugendschutz gebe es allerdings noch viele offene Fragen
Szöllösy verwies auf die Stellungnahme, welche die SODK zum sogenannten Experimentierartikel abgegeben hatte. Dieser ermöglicht Pilotprojekte zur Erforschung der Folgen des Konsums von Cannabis als Freizeitdroge. Es sei wichtig, in diesem Bereich zusätzliche wissenschaftliche Erkenntnisse zu gewinnen, hatten die kantonalen Sozialdirektoren argumentiert.
Als entscheidend bezeichnete es die SODK ausserdem, dass durch eine Neuregelung in der Schweiz der illegale Drogenhandel an Attraktivität verliert. Ziel müsse sein, der organisierten Kriminalität, auch international, entgegenzuwirken.
Am Dienstag hatte sich nach der Gesundheitskommission des Nationalrats auch deren ständerätliche Schwesterkommission dafür ausgesprochen. Das Verbot von Cannabis soll mittelfristig aufgehoben werden. Nun soll ein Gesetzesentwurf ausgearbeitet werden, um Anbau, Produktion, Handel und Konsum umfassend neu zu regeln.