CO2-Speicherung im Schweizer Boden laut Studie nicht realisierbar
CO2-Speicherung im Schweizer Boden ist laut einer Studie kurzfristig nicht machbar – trotz geeigneter Gesteinsarten bestehen erhebliche Hürden.
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Die Speicherung von CO2 im Schweizer Boden ist einer neuen Studie zufolge kurzfristig nicht realisierbar. Zwar identifizierten Forschende in der Schweiz Gesteinsarten, die theoretisch für die CO2-Speicherung genutzt werden könnten. Allerdings gibt es demnach erhebliche geologische, technische und wirtschaftliche Herausforderungen.
Damit die Schweiz ihr Netto-Null-Klimaziel erreicht, müsse sie den CO2-Ausstoss nicht nur reduzieren, sondern das Klimagas auch dauerhaft speichern. Dies schrieb die Eidgenössische Technische Hochschule in Zürich (ETH Zürich) in einer Mitteilung vom Mittwoch.
Forschende der ETH Zürich untersuchten deshalb, ob CO2 in den Schweizer Alpen dauerhaft im Untergrund gespeichert werden kann. Die Resultate wurden in der Fachzeitschrift «Swiss Journal of Geosciences» veröffentlicht.
Potenzielle Gebiete und ihre Probleme
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler fanden dabei mehrere Gebiete, die theoretisch die Kriterien für eine solche Speicherung erfüllen. Zu diesen Gebieten gehören laut der ETH die Zermatt-Saas-Zone und die Tsaté-Decke im Wallis sowie die Arosa-Zone in Graubünden.
Die geologische Struktur sei in diesen Gebieten durch die stark gefalteten Gesteinsschichten und tektonischen Störungen aber sehr komplex, so die Hochschule. Hinzu kämen weitere Probleme. So sei das Zermatter Gestein im Untergrund etwa sehr dicht und enthalte wenig offene Hohlräume oder Risse, in die das CO2 eindringen könnte.
Die Schlussfolgerung der Studie
Zudem ist der Wasserbedarf für die untersuchte Speichertechnik, die so genannte In-situ-Mineralisierung, laut den Forschenden sehr hoch. Auch sehen sie wirtschaftliche und gesellschaftliche Hürden wie hohe Kosten und Skepsis der Anwohnerinnen und Anwohner.
Die dauerhafte Speicherung von CO2 durch In-situ-Mineralisierung sei in der Schweiz daher kurzfristig nicht realisierbar. Und erscheine auch langfristig als ungeeignet, so die Forschenden.