Coop schliesst an Heiligabend doch früher

Livia Fischer
Livia Fischer

Zürich,

Coop-Filialen in Zürich hätten am 24. Dezember bis um 20 Uhr offen haben sollen. Nach heftigen Reklamationen hat der Detailhändler jetzt reagiert.

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Ein Coop-Mitarbeiter an der Kasse. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Coop-Mitarbeitende in Zürich müssten am 24. Dezember länger arbeiten, hiess es zuerst.
  • Der Hauptsitz habe von diesem Entscheid nichts gewusst. Jetzt reagiert der Detailhändler.
  • Mit wenigen Ausnahmen müssen alle Filialen spätestens um 18 Uhr Schluss machen.

Zunächst sollten über zehn Coop-Filialen in Zürcher Quartieren wie Wiedikon, im Sihlfeld oder an der Langstrasse an Heiligabend bis 20 Uhr geöffnet haben. Heftige Reklamationen seitens der Konsumenten und Verkäufern folgten. Jetzt lautet die Weisung des Hauptsitzes: Alle Coop-Verkaufsstellen müssen am 24. Dezember zwischen 16 und 18 Uhr geschlossen werden.

Der Entscheid, die Öffnungszeiten zu verlängern, sei nicht mit dem Hauptsitz in Basel abgesprochen worden, so ein Coop-Sprecher gegenüber «20 Minuten». Der Ärger der Kunden und Mitarbeitenden sei verständlich.

Einzig bei den Filialen in der Nähe von Bahnhöfen sei dies anders. «Dort ist im Schweizer Detailhandel normal, dass die Geschäfte an Heiligabend bis 20 Uhr offen sind.» Das gleiche gilt auch für die Migros – ansonsten entlässt der Grossverteiler seine Angestellten schon um 16 Uhr in den Feierabend. Auch Lidl kündigte an, dass in den Filialen «den Mitarbeitenden zuliebe» am 24. Dezember um 16 Uhr Schluss ist.

Heiligabend bringt enormen Gewinn ein

Dass der 24. Dezember ein lukrativer Verkaufstag ist, zeigt die letztjährige Bilanz des Glattzentrums in Wallisellen ZH. Die Läden hatten geöffnet, obwohl Heiligabend auf einen Sonntag fiel. «Noch nie haben so viele Menschen in unseren Geschäften so viele Produkte gekauft und Dienstleistungen bezogen wie an jenem Wochenende», steht im Geschäftsbericht.

Sonntagsverkäufe an Feiertagen sind Lorenz Keller, Co-Geschäftsleiter der Unia Zürich-Schaffhausen, ein Dorn im Auge. Er wirft den Schweizer Detailhändlern eine Salamitaktik vor. «Die Öffnungszeiten werden Schritt für Schritt ausgedehnt.» Dass Coop die Zürcher Verwaltung zurückpfeife, sei womöglich ein Schritt nach vorn, auf den bald drei nach hinten folgen könnten, resümiert Keller.

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