Coronavirus: Tessin schliesst Baustellen

In der Schweiz sind inzwischen 56 Personen am Coronavirus gestorben, 6113 sind infiziert. Der Bundesrat hat die «ausserordentliche Lage» ausgerufen.

BAG
Das BAG informiert über die Situation in der Schweiz. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Coronavirus breitet sich in der Schweiz immer mehr aus.
  • 6113 Personen wurden bisher positiv getestet, 56 sind verstorben.
  • Unter 058 463 0000 hat das BAG eine Hotline aufgeschaltet.
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21.32: Im Tessin werden die Massnahmen im Kampf gegen das Coronavirus verschärft. Ab sofort werden alle Baustellen geschlossen – entgegen dem Entscheid auf Bundesebene. Dies «unbeschadet der Arbeiten, die notwendig sind, um die Arbeitsplätze sicher zu machen», so Regierungspräsident Christian Vitta an einer Pressekonferenz in Bellinzona.

Baustelle
Im Tessin werden Baustellen aufgrund des Coronavirus geschlossen (Archivbild). - Keystone

Ausnahmen könnten vom Kanton gewährt werden, wenn eine eindeutige Dringlichkeit oder öffentliches Interesse bestehe, schreibt «Tamedia». Als weitere Massnahme wurde zudem beschlossen, dass Senioren und gefährdete Personen nicht mehr selbst einkaufen gehen dürfen.

21.18: Die deutsche Region Baden-Württemberg stellt zwölf Betten für französische Covid-19-Patienten, die Beatmungsgeräte benötigen, zur Verfügung. Drei Schweizer Grenzkantone werden sechs Betten zur Verfügung stellen, teilte das Departement Haut-Rhin am Samstag mit.

Der erste französische Patient wurde am Samstagnachmittag mit dem Helikopter in das Spital in deutschen Freiburg im Breisgau geflogen, erklärte die Präsidentin des Departements Oberelsass, Brigitte Klinkert.

Trotz der Evakuierung von Patienten in verschiedene französische Spitäler in den letzten Tagen und der laufenden Einrichtung eines militärischen Feldlazaretts, sieht sich die Region mit einer Überlastung der Intensivstationen konfrontiert.

20.40: Auch in den Asylzentren mehren sich Corona-Fälle. Gemäss Staatsekretär Mario Gattiker werden Asylbefragungen für eine Woche unterbrochen, damit Schutzmassnahmen gegen das Coronavirus verstärkt werden können.

Staatssekretär Mario Gattiker will für eine Woche die Asylbefragungen aussetzen lassen. (Archivbild)
Staatssekretär Mario Gattiker will für eine Woche die Asylbefragungen aussetzen lassen. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/PETER KLAUNZER

Man halte schon jetzt alle Empfehlungen des Bundesamts für Gesundheit (BAG) ein. Aber es gebe Ängste bei den Beteiligten, die ernst genommen werden. «Deshalb rüsten wir die Befragungsräume mit Plexiglas-Trennscheiben aus», sagt Gattiker. Wenn diese Anpassungen abgeschlossen seien, würden die Anhörungen wieder aufgenommen.

17.43: Rund 800 Spitalsoldaten, darunter 30 Frauen, werden am Wochenende in der Kaserne Bière VD auf ihren Corona-Einsatz vorbereitet. Ab Sonntag kommen sie in Spitälern in der Westschweiz und in Bern zum Einsatz. Die Soldaten waren zu einem dreiwöchigen WK aufgeboten worden. Der Einsatz könnte aber länger dauern. Urlaube werden keine gewährt. «Wir sind in einer Kriegsmobilmachung», sagte Major Fontaine.

16.15: Coop bittet Kunden, Einkaufswagen nicht mehr mit blossen Händen anzufassen – und stellt Plastiksäcke als Handschuhersatz zur Verfügung. Ein Leserbild zeigt ein entsprechendes Schild in einer Filiale in Laupen BE.

Coronavirus
Wegen des Coronavirus sollen Coop-Einkaufswagen nicht mehr mit blossen Händen angefasst werden. - Nau

15.49: Der Kanton Uri hat seine Ausgangssperre für Senioren wieder aufgehoben. An der Pressekonferenz zum Coronavirus von heute Samstagnachmittag hatte Martin Dummermuth vom Bundesamt für Justiz die Sperre für unzulässig erklärt. Wenig später teilte die Urner Regierung mit, dass sie den Entkscheid des Bundes akzeptiere.

14.00: Nach fünf Tagen im Teil-Lockdown wegen des Coronavirus zog man nun in einer erneuten Pressekonferenz Bilanz. Vor allem die gestern beschlossenen Massnahmen wurden genauer erklärt und geprüft.

BAG-Leiter Daniel Koch erwartet, dass die Kurve der Neuinfektionen und Todesfälle frühestens nächste Woche abflachen wird, wenn sich die Schweizer Bevölkerung so strikte wie gestern Freitag an die Vorgaben des Bundes hält.

In der laufenden Woche stehen 4112 Zivildienstleistende im Einsatz – unter anderem in Spitälern, Heimen und Gesundheitseinrichtungen. Laut Christoph Hartmann, Direktor des Bundesamts für Zivildienst (Zivi), sollen ab Montag weitere Personen bereitstehen.

Die Armee ist jetzt mit rund 2000 Armeeangehörigen im Einsatz, sagt Brigadier Raynald Droz vom Kommando Operationen der Armee. Derzeit würden nur noch diese WKs durchgeführt, die in der Corona-Krise nützlich seien.

Das EDA hat heute Samstagmorgen verkündigt, rund 600 Personen aus Südamerika in die Schweiz zurückzuholen. Laut Hans-Peter Lenz vom EDA würden nun weitere Reise-Destinationen geprüft. Man rechne damit, dass kommende Woche weitere Flüge angekündigt würden.

Der Kanton Uri hat für Personen im Alter von 65 Jahren und mehr eine Ausgangssperre angeordnet. Diese ist allerdings nicht zulässig, so Martin Dumermuth vom Bundesamt für Justiz. Er geht davon aus, dass der Kanton die Sperre wieder zurücknehmen wird.

12.22: Die neusten Zahlen des BAG zeigen: Aktuell sind 6113 Personen in der Schweiz positiv auf das Coronavirus getestet worden. 56 Menschen sind bisher gestorben.

Betroffen sind nun alle Kantone der Schweiz und das Fürstentum Liechtenstein.

Neue Massnahmen des Bundesrates

Gestern Freitag verordnete der Bundesrat zusätzlich Massnahmen und machte klar, dass man keine Ausgangssperre verhängen möchte.

Neu sind Versammlungen von fünf Personen oder mehr verboten. Wer sich nicht daran hält, muss mit einer Busse von 100 Franken rechnen. Ausserdem sollen Lebensmittelläden und Betriebe, die sich nicht an die Hygienevorschriften halten, geschlossen werden.

Um Unternehmen in der Corona-Krise zu unterstützen, werden zu den bereits vor einer Woche angekündigten 10 Milliarden, zusätzliche 32 Milliarden gesprochen. Total stehen damit 42 Milliarden zur Verfügung.

Kulturschaffende, Sportler und die Tourismusindustrie können mit einem Taggeld rechnen, in Anlehnung an die Erwerbsersatzordnung. Man studiere derzeit die Möglichkeiten in Bezug auf Mieten.

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