Coronavirus: Boomen wegen Maskenpflicht Kontaktlinsen und Laser-OPs?
Gesichtsmasken und Brillengläser sind besonders im Winter keine Freunde. Viele Menschen greifen wegen des Coronavirus zu Kontaktlinsen – oder zur Lasertherapie.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Winter beschlagen Brillengläser schnell, besonders beim Maskentragen.
- Viele Menschen steigen deswegen auf Kontaktlinsen um.
- Auch die Beliebtheit von Laserbehandlungen hat zugenommen.
Der Pandemie-Winter und das Coronavirus macht es Brillenträgern nicht leicht. Ankunft am Bahnhof, Maske auf, plötzlich ist da Nebel. Hat jetzt so kurzfristig das Wetter gewechselt? Natürlich nicht, die Brille ist nur beschlagen.
Brillengläser beschlagen viel rascher, wenn der warme Atem aus der Maske nach oben in den Augenbereich entweicht. Jetzt im Winter sind die Gläser zudem so kalt, dass es viel länger dauert, bis die Sicht wieder klar ist.
Klar gibt es Tipps und Tricks, wie man beschlagende Gläser verhindern kann: Etwa, die Maske nah unter die Augen ziehen und fest andrücken, oder die Brille nach vorne schieben.
Doch das funktioniert nicht bei allen Masken- und Brillenmodellen gleich gut. Zudem ist eingeschränkte Sicht in manchen Fällen nicht nur lästig, sondern auch gefährlich. Wer zum Beispiel Treppenstufen und Eisflächen nicht sieht, riskiert Stürze.
Aus Frust zu Kontaktlinsen wechseln
So mancher Brillenträger hat die Nase voll. Warum nicht auf Kontaktlinsen umsteigen, oder die Sehschwäche gleich per Lasertherapie korrigieren?
Nachdem im Sommer durch das Homeoffice das Brillengeschäft boomte, steigt jetzt die Nachfrage nach Kontaktlinsen.
Das bestätigt das Optikunternehmen McOptic auf Nachfrage von Nau.ch. «Die Verkäufe an Kontaktlinsen sind im letzten Quartal leicht gestiegen», Kontaktlinsen-Spezialist Beni Zumbrunnen. Die Nachfrage sei im Onlineshop besonders stark.
«Insbesondere Konsumenten, die bisher noch kein Bedürfnis hatten oder sogar ‹Respekt› vor dem Augenkontakt hatten, überwinden sich», präzisiert Zumbrunnen. Vor allem das Tragen von Tageslinsen zusammen mit einer angemessenen Handhygiene würden als sichere Variante gelten. Auch die «Gleitsicht- oder Multifokallinsen», die im Alltag die Lesebrille und Gleitsichtbrillen ersetzen können, würden an Bedeutung gewinnen.
Doch die Arbeit im Homeoffice führe auch zu einer gegensätzlichen Entwicklung. Auch erfahrene Kontaktlinsenträger griffen vermehrt zur Brille und liessen sich spezielle Bildschirmbrillen anfertigen.
Lasertherapien zu Zeiten des Coronavirus sehr beliebt
Auch Lasertherapien verhelfen Menschen mit Sehschwäche zu klarer Sicht. Dabei wird die Hornhaut per Laser neu geformt, sodass das Auge von selbst wieder scharf sieht.
Während der Pandemie hat die Nachfrage für Laserbehandlungen stark zugenommen, wie etwa Clear Vision bestätigt. «Die Anfragen für Laserbehandlungen haben im Vergleich zum Vorjahr um 87 Prozent zugenommen. Die Operationen sind im Jahr 2020 im Vergleich zum Jahr 2019 ebenfalls um 43 Prozent gestiegen.
Wie viele Behandlungen genau auf das Tragen von Masken zurückzuführen wären, sei allerdings schwer zu sagen. «Bekannt ist, dass Brillen durch das Tragen von Masken schneller anlaufen. Brillenträger suchen aus diesem Grund auch öfters unsere Stores auf», so Sprecherin Linda Gamper.