Coronavirus: Darum ist Neuenburg letzter in Statistik

Neuenburg stemmte sich lange gegen den schlechten Fallzahlen-Trend des Coronavirus aus der Westschweiz – jetzt brach er ein. Hauptgrund sind lokale Ausbrüche.

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Personen in einem Altersheim in Neuenburg. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Fallzahlen des Coronavirus im Kanton Neuenburg explodierten zuletzt regelrecht.
  • Dabei hatte der Kanton sich lange erfolgreich gegen den Westschweizer Trend gewehrt.
  • Grund ist insbesondere ein Ausbruch in einem Altersheim, wie der Kanton mitteilt.

Der Corona-Röstigraben in der Schweiz wird wieder deutlicher. Die Zahlen in der Romandie waren schon vor drei Wochen rund 44 Prozent höher als in der Deutschschweiz. Nun liegen sie satte 79 Prozent darüber. Auch der rückläufige Trend der Neuinfektionen mit dem Coronavirus ist wesentlich schwächer.

Neuenburg als Zünglein an der Waage

Stark auf diese Statistik wirkt sich die Situation mit dem Coronavirus im Kanton Neuenburg aus. Die Neuenburger hatten sich mit tiefen Corona-Zahlen lange gegen den Westschweizer Trend gestemmt. Nun explodierten die Neuinfektionen in den letzten sieben Tagen regelrecht.

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Die Veränderung der Fallzahlen des Coronavirus der letzten sieben Tage im Vergleich zum Vorwochenzeitraum. - BAG/Nau.ch

Im Vergleich zur Vorwoche wurden 34 Prozent mehr Neuinfektionen registriert. Nur zwei andere Kantone verzeichneten überhaupt ein Plus, Uri und Glarus blieben dabei aber unter 5 Prozent.

Coronavirus: Ausbruch in Altersheim als Hauptgrund

Auch bei der Neuenburger Organisation für Krisen- und Katastrophenmanagement (ORCCAN) ist man besorgt ob der deutlich steigenden Zahlen.

Doch ORCCAN-Sprecherin Madeline Zosso relativiert: «In allen Kantonen gab es bisher Schwankungen, die auf lokalisierten Übertragungsketten beruhten.»

Der aktuell massive Anstieg der Corona-Zahlen in Neuenburg sei dann auch insbesondere auf ein Ausbruch in einem Altersheim zurückzuführen. Von 65 Bewohnern seien 27 positiv getestet worden. Vier Personen verstarben.

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Eine Frau in einem Altersheim geht mithilfe eines Rollators. (Symbolbild) - Keystone

Zudem wurde nach Fällen bei einer sonderpädagogischen Einrichtung, einem Gymnasium und einzelnen obligatorischen Schulen flächenmässig getestet. So wurden hier Fälle von Personen aufgedeckt, die zuvor keine Symptome zeigten. Die Summe dessen positiven Fälle seit Anfang Februar trage deshalb zum erhöhten R-Wert im Kanton bei.

Kanton reagiert mit mehr Tests

Weniger Einfluss misst Zosso der Situation in den umliegenden Kantonen bei. Auch unter Grenzgängern hatte man zwar Fälle aufgedeckt, doch dies habe beides keinen grossen Einfluss auf die Statistik.

Trotzdem habe man im Kanton auf den hohen R-Wert reagiert. So sei der Impfplan in einzelnen Altersheimen angepasst worden. Zudem will Neuenburg gemäss Zosso in der breiten Bevölkerung mehr Tests durchführen.

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