BAG liefert Zahlen: Moderna schützt besser als Pfizer
Moderna oder Pfizer? Diese Frage treibt das Land um. Nun liefert das BAG erstmals Daten. Demnach «funktioniert» Moderna besser. Es gibt allerdings ein «Aber».
Das Wichtigste in Kürze
- Das BAG liefert erstmals Daten über nach Vakzinen aufgeschlüsselten Impfdurchbrüchen.
- Moderna hat sowohl bei Infektionen, Hospitalisationen und Todesfällen die Nase vorn.
Seit Monaten ist es beim Mittagessen und beim Feierabendbier das Thema Nummer eins: «Hattest du Pfizer oder Moderna?» Relativ rasch kristallisierte sich im Land heraus, dass Pfizer wohl etwas weniger starke Nebenwirkungen verursacht.
Doch wählen konnten Herr und Frau Schweizer nicht: Stand Mittwoch sind 3'411'527 Personen vollständig mit Moderna geimpft, 1'755'089 mit Pfizer.
Die alles entscheidende Frage wurde in der Schweiz bisher indes nicht beantwortet: Welches der beiden zugelassenen mRNA-Vakzine schützt denn nun besser vor einer Infektion mit der Delta-Variante des Coronavirus?
Nau.ch stellte dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) diese Frage bereits vor etlichen Wochen, wurde aber vertröstet. Nun liefert die Behörde erstmals Daten zu den nach den beiden Vakzinen aufgeschlüsselten Impfdurchbrüchen.
Wie erwartet lässt der erste Blick auf die Zahlen nur einen Schluss zu: Moderna schützt besser als das Vakzin von Pfizer/Biontech. Unter den vollständig Geimpften – darunter versteht das BAG Personen, bei welchen die zweite Spritze 14 Tage zurückliegt – infizierten sich bis anhin 3499 Personen.
Deutlich mehr Impfdurchbrüche bei Pfizer-Geimpften
1358 dieser unglücklichen Menschen waren mit Moderna geimpft, ganze 1751 mit Pfizer/Biontech. Wichtig hierbei: Das BAG weiss bei vielen Personen nicht, mit welchem Vakzin sie geimpft wurden. Und: Bei noch mehr Menschen war der Impfstatus unbekannt.
Dennoch zeigt sich bei der Zahl der Hospitalisierungen ein ähnliches Bild. 600 Personen mussten trotz vollständiger Impfung seit Januar hospitalisiert werden. 218 von ihnen liessen sich das Pfizer-Vakzin spritzen, nur 162 jenes von Moderna. Beim Rest der hospitalisierten Geimpften ist nicht klar, mit welchem Impfstoff sie immunisiert wurden – oder er ist in der Schweiz nicht zugelassen.
67 starben mit Pfizer, 22 mit Moderna
Sicher ist: Von schweren Verläufen trotz Impfung sind vor allem Senioren betroffen. Diese liessen sich teilweise sehr früh im Jahr impfen – fast ausschliesslich mit dem damals zugelassenen und verfügbaren Pfizer-Impfstoff. Daher dürften die Zahlen mit einer gewissen Vorsicht zu interpretieren sein.
Insofern überrascht auch die Zahl der trotz Impfung am Coronavirus verstorbenen Personen nicht sonderlich. Von den 119 Menschen, welche von diesem Schicksal betroffen sind, waren 67 mit Pfizer/Biontech geimpft, nur 22 mit dem Moderna-Vakzin. In den restlichen 30 Fällen ist der Impfstoff unbekannt oder in der Schweiz nicht zugelassen.
So oder so: Die Daten zeigen, dass beide Impfstoffe hervorragend wirken. Nach wie vor ist der grösste Teil der Hospitalisierten ungeimpft. Ob und inwiefern künftig eine Wahl des Impfstoffs möglich ist, bleibt vorerst unklar. Jedoch ist seit kurzem auch das Johnson&Johnson-Vakzin verfügbar, welches nicht auf der mRNA-Technologie basiert.