Coronavirus: Darum tauchen in Berns Impf-Statistik Kinder auf

Alexandra Aregger
Alexandra Aregger

Bern,

Kinder stehen beim Impfen gegen das Coronavirus ganz hinten an. Ausser in Bern, wo in der Impfstatistik 15 Kinder auftauchen. Was lief schief?

Coronavirus Impfung
Ein Kind erhält die Grippeimpfung. Gegen das Coronavirus werden die Kinder wohl noch länger nicht geimpft. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In der Schweiz werden derzeit überwiegend Ü75 und Risikopersonen geimpft.
  • In der Impf-Statistik des Kantons Bern sind jedoch auch geimpfte Kinder aufgeführt.
  • Der Kanton erklärt, es handle sich um einen Datenerfassungsfehler.

Die Impfdosen gegen das Coronavirus sind begehrt – und derzeit nur für Senioren und Risikopersonen verfügbar. Vereinzelt wird auch schon die nächste Gruppe in der Warteschlange, das Gesundheitspersonal, geimpft. Jedoch noch lange nicht an der Reihe sind die Kinder.

Dies liegt einerseits daran, dass die beiden zugelassenen Impfstoffe bis zur Zulassung nicht an Kindern getestet wurden. Erst jetzt beginnen die ersten Tests von Impfstoffen gegen das Coronavirus an unter 16-Jährigen. Andererseits sind sich Experten immer noch uneinig, inwiefern Kinder am Infektionsgeschehen beteiligt sind.

Umso mehr lässt die Impf-Statistik des Kantons Bern aufhorchen.

Impft Bern Kleinkinder gegen das Coronavirus?

Die Statistik sorgt derzeit auf Twitter für Verwirrung. So fragt ein User, der genau hingeschaut hat: «Wie kommt es, dass schon 15'000 - 20'000 Personen geimpft wurden, die nicht zur aktuellen Impfgruppe A gehören?» Sogar eben Kinder unter 10 Jahren.

Schliesslich müssten besonders gefährdete Personen wohl teils bis Mai auf ihre Impfung gegen das Coronavirus warten. Damit sticht der User in ein Wespennest, eine Diskussion ist entfacht.

Handelt es sich um eine Studie, in der Kinder geimpft wurden? Wurden übrig gebliebene Restdosen verwertet?

Impfung
In der Impfstatistik, die das BAG online geschalten hat, sind in Bern 15 Impfungen bei Kindern zwischen 0 und 9 aufgeführt. - BAG

Der Kanton Bern reagiert prompt und bereinigt das Chaos auf Twitter. Der Kanton verfolge bezüglich der Priorisierung die BAG-Vorgaben, rechtfertigt der Twitter-Schreibende.

Restdosen würden nach den Prozessen der Impforte verimpft. Dabei stellt der Kanton klar: «Im Kanton Bern wurden keine Personen zwischen 0 - 16 geimpft. Es handelt sich um Erfassungsfehler.» Bern mache als erster Kanton überhaupt alle elektronischen Daten zum Stand der Impfungen sichtbar.

In der BAG-Statistik haben jedoch auch andere Kantone wie Zug oder Freiburg sämtliche Impfungen nach Alter aufgeführt.

Jede Aktion würde direkt in die digitale Applikation eingetragen, schreibt er Kanton. Jedoch nicht bei der Restdosenverimpfung, dort würden die Daten direkt ins System eingegeben. Es handelt sich also um einen menschlichen Erfassungsfehler, der möglichst rasch bereinigt werden soll.

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