Coronavirus: Das sind die prominenten Skeptiker der Schweiz

Stéphanie Hofer
Stéphanie Hofer

Zürich,

Immer mehr bekannte Persönlichkeiten stellen sich hinter die Skepsis-Theorien zum Coronavirus. Sie verbreiten vor allem auf Social Media fragwürdige Beiträge.

Gabirano Coronavirus
Gabirano sagt zu Corona-Verschwörungstheorien: «2020 war sehr abstrus bis jetzt. Nach diesem Jahr könnte praktisch alles möglich sein.» - Nau.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • Verschwörungstheorien zum Coronavirus bekommen immer mehr Zulauf.
  • Auch bekannte Persönlichkeiten teilen bedenkliche Links und Beiträge.

Das Coronavirus wirft unglaublich viele Fragen auf. Fragen, auf die Verschwörungstheoretiker Antworten zu finden versuchen. Immer mehr Zulauf erhalten die abstrusen Theorien, Corona sei doch nur von den Medien aufgebauscht, die Todeszahlen gefälscht.

Coronavirus - Proteste
Teilnehmer einer Gegendemonstration gegen die Proteste gegen Massnahmen gegen das Coronavirus marschieren mit einem Transparent mit der Aufschrift «Kein Platz für rechte Hetze». - dpa

Anti-Corona-Demos finden zurzeit überall auf der Welt Stadt: Zürich, Berlin, auch in den USA. Die Teilnehmer «wehren» sich gegen die Vorgaben des Staats. Verbreitet werden die abstrusen Theorien vor allem auch über Social Media.

So auch von bekannten Personen wie dem Schweizer Snowboarder Nicolas Müller. Das berichtete die SRF-«Rundschau» am Mittwoch.

Nicolas Müller
Der bekannte Schweizer Snowboarder Nicolas Müller. - Keystone

Er teilt auf seinem Facebook-Profil Inhalte der «QAnon»-Bewegung. «QAnon» ist das Pseudonym einer Person oder Gruppe, die in Internetforen Verschwörungstheorien mit teilweise rechtsextremistischem Hintergrund verbreitet. Über 50'000 Menschen folgen Müller auf Facebook.

Ein anderer ist Comedian Gabirano. Er zählt mittlerweile mehr als 40'000 Abonnenten auf Facebook. Er hat einen grossen Einfluss auf überwiegend junge Menschen. Als Verschwörungstheoretiker sieht er selbst sich aber nicht.

Gabirano
Der Berner Komiker Gabirano. - Screenshot SRF

Zur «Rundschau» sagt er: «Ich finde es einfach schade, dass man das als schlecht betitelt.» Und: «2020 war sehr abstrus bis jetzt. Nach diesem Jahr könnte praktisch alles möglich sein. Wenn das alles wahr ist, was ist denn sonst noch alles gelogen?»

Die Massnahmen des Bundes könne er nicht mittragen. «Ich arbeite nicht für den Bund, ich bin da für die Menschen und trage dazu bei, dass es ihnen gut geht», so Gabirano. «Und ich habe nicht das Gefühl, dass der Bund für die Menschen arbeitet momentan.»

Ein anderer Promi, der zuletzt mit seiner Einstellung zum Coronavirus für Kopfschütteln sorgte, ist Marco Rima. Er kritisierte in einem Facebook-Video erneut die Corona-Politik.

«Ärzte für Aufklärung» verbreiten Verschwörungstheorien zum Coronavirus

Eine grosse Vorreiterrolle übernehmen bei der Verbreitung von Verschwörungstheorien auch die «Ärzte für Aufklärung».

Unter den Unterstützern: Der Amtsrichter von Olten SO, Markus Meyer. «Ich gehöre zwar zu dieser Bewegung, aber ich sehe mich überhaupt nicht als Verschwörungstheoretiker», so Meyer. Die Massnahmen wie Händewaschen und Masken hätten keine Berechtigung.

Amtsrichter Olten Markus Meyer
Der Amtsrichter von Olten SO, Markus Meyer. - Screenshot SRF

Auch Bundesstrafrichterin Andrea Blum positioniert sich auf Facebook eindeutig. Ihr Profilbild ergänzte die Richterin mit dem Schriftzug «#StayAwake for Freedom & Civil Rights». Verlinkt zu einer Seite, die fragwürdige «Fakten» zum Coronavirus verbreitet.

Andrea Blum
Das Profil von Bundesstrafrichterin Andrea Blum. - Screenshot SRF

Zudem verbreitete sie in geschlossenen Gruppen einen Youtube-Beitrag von «Kla.TV» zu einem offenbar bereits beschlossenen zweiten Lockdown in Deutschland. Gegenüber der «Rundschau» sagt Blum: «Mit extremistischen Theorien habe ich nichts zu tun. Meine Äusserungen auf Facebook waren private Diskussionsbeiträge.»

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