Coronavirus: Deutsche verwundert über Picknick auf Piste in St. Moritz
Unsere Nachbarn schauen nach dem Ski-Zoff mit Spannung über die Grenze. Die Deutschen wundern sich dabei etwa über Picknicks auf der Piste in St. Moritz.
Das Wichtigste in Kürze
- In der Schweiz wird munter Skigefahren - doch wegen Corona ist alles etwas anders.
- Zum Beispiel wird im Nobelort St. Moritz plötzlich auf der Piste gepicknickt.
- Bei unseren deutschen Nachbarn sorgt dieser Umstand für Verwunderung.
Die Ski-Orte bei unseren Nachbarn sind wegen Corona stark eingeschränkt oder aber geschlossen – und ganz Europa schaut deshalb auf die Schweiz. Die deutsche «Bild» etwa hat eigens einen Reporter nach St. Moritz GR geschickt, um vor Ort über die Lage zu berichten.
Jörg Völkerling stellt in einem Beitrag der Boulevard-Zeitung fest: «Der Ort ist nicht ausgestorben, aber es fehlen natürlich die Deutschen Touristen.» Er und sein Team hätten in dem Nobel-Skiort gerade einmal drei deutsche Fahrzeuge gesehen, so der Journalist.
«Die Drohkulisse die von Seiten der deutschen Regierung aufgebaut wurde, zeigt auch tatsächlich Wirkung», resümiert Völkerling. Zur Erinnerung: Deutsche Touristen dürfen zwar in die Schweizer Skigebiete einreisen, riskieren damit aber bei der Rückkehr in die Heimat eine 10-tägige Quarantäne.
Des einen Leid ist des anderen Freud. Laut dem Journalisten seien die Schweizer nicht unglücklich darüber, «ihre Berge einmal für sich alleine zu haben». Auch ein Deutscher, der seit sieben Jahren in der Schweiz lebt, habe gesagt, er vermisse seine Landsleute überhaupt nicht.
Weiter erklärt der «Bild»-Reporter, dass Restaurants nur «On the Go»-Essen verkaufen dürfen und wundert sich: «Wir haben beobachtet, dass die Menschen sich dann ihren Burger in Schachteln holen und sozusagen Picknick auf der Piste machen.»
Hotelvereinspräsident erhält Gratis-Werbezeit
Die Zeitung sprach auch noch mit dem Hotelvereinspräsident von St. Moritz, Christoph Schlatter. Dieser erhielt sozusagen eine Minute gratis Werbe-Zeit auf einem der grössten Online-News-Portale Deutschlands.
«Wir sind bereit! Wir haben drei Tage Schneefall hinter uns, beste Konditionen, die Betten sind parat», so Schlatter. Es gebe einige Buchungen aus Deutschland von treuen Stammkunden, die eine Quarantäne in Kauf nehmen würden.
«Aber die Deutschen fehlen natürlich. Wir hoffen auf eine baldige Lockerung und Stabilisierung der Lage», so der Marketing-Experte. «Sind sie wütend auf die deutsche Politik», fragt Report Völkerling dann.
Schlatter antwortet: «Wütend ist das falsche Wort. Wir befinden uns in einer Pandemie, einer Jahrhundertkrise. Es muss gemacht werden, was gemacht werden muss und das akzeptieren wir.»