Coronavirus: Diese Kantone sind für den Zahlenanstieg verantwortlich

Jochen Tempelmann
Jochen Tempelmann

Bern,

In den vergangenen Tagen verzeichnete die Schweiz mehrfach über 100 Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Doch die Fälle verteilen sich kantonal ungleichmässig.

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Eine Passantin mit Schutzmaske am Bahnhof Bern. Ab dem 6. Juli gilt aufgrund des Coronavirus die Maskenpflicht im öV. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Zahlen in der Schweiz steigen – doch die Lage in den Kantonen unterscheidet sich.
  • Zürich vermeldete die meisten Infektionen – Jura meldete die meisten Fälle pro Einwohner.

Die Schweizer Zahlen der Infizierten mit dem Coronavirus steigen wieder. In den vergangenen Tagen stiegen die Zahlen vielerorts an. Doch der Anstieg verteilt sich nicht gleichmässig über die Schweiz: Lokale Ausbrüche sind für den Zahlenanstieg verantwortlich.

Das Bild des Coronavirus in den einzelnen Kantonen ist daher sehr ungleichmässig. Während mancherorts die Zahlen sanken, kam es andernorts zu einem Anstieg. Nau.ch hat die Zahlen vom BAG zu den Kantonen aufgeschlüsselt.

Zürich meldet höchste Zahlen zum Coronavirus

Um die Veränderung der Fallzahlen anzuschauen, wurden die vergangenen vier Tage (Montag bis Donnerstag) mit den vier Tagen zuvor (Mittwoch bis Sonntag) verglichen.

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Die gemeldeten Neuinfektionen der Kantone in den vergangenen vier Tagen (Blau) und den vier Tagen zuvor (rot). Üblicherweise werden am Wochenende etwas niedrigere Zahlen gemeldet, womit mit einem leichten Anstieg zu rechnen war. - BAG/Nau.ch

Die absoluten Neuinfektions-Zahlen der Kantone sind in dieser Form nur bedingt aussagekräftig: Dass im Kanton Zürich (1,5 Millionen Einwohner) mehr Fälle gemeldet werden, als in Appenzell Innerrhoden (16'000 Einwohner), erstaunt nicht. Daher ist die Anzahl Fälle pro 100'000 Einwohner aussagekräftiger – hier spricht man von der «Inzidenz».

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Die Anzahl Neuinfektionen pro 100'000 Einwohner in den vergangenen vier Tagen und den vier Tagen zuvor. Mediziner sprechen hierbei von der «Inzidenz». - BAG/Nau.ch

Relativ zur Bevölkerungsgrösse sieht die Statistik anders aus: Jura und Uri führen hier vor Zürich. Fünf Kantone – Appenzell Innerrhoden, Basel-Stadt, Glarus, Nid- und Obwalden – blieben in den vergangenen Tagen ohne Neuinfektion. Die Schweiz verzeichnete in den vergangenen vier Tagen 6,6 Fälle pro 100'000 Einwohner.

Diese Kantone verzeichneten die grösste Änderung

Wo hat sich das Coronavirus besonders stark ausgebreitet? Um diese Frage zu beantworten, wurden die vergangenen vier Tage direkt mit den vier Tagen zuvor verglichen. Anhand der Zahlen erkennen wir einen Anstieg der Fälle, wo der Wert höher als 100 Prozent liegt. Dort, wo der Wert unter 100 Prozent war, waren die Fallzahlen rückläufig.

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Die Fallzahlen-Veränderung der zwei verglichenen Zeiträume: Die Neuinfektionen mit dem Coronavirus von Montag bis Donnerstag im Vergleich zu den Fällen des vorherigen vier-Tage-Zeitraums. - BAG/Nau.ch

Auch wenn Uri verhältnismässig wenige Fälle hat, verzeichnet es den stärksten Anstieg: Zuletzt wurden fünf Neuinfektionen vermeldet, zuvor war es nur ein Fall – das sind 500 Prozent des vorherigen Werts. Auch in Solothurn und Sankt Gallen stiegen die Zahlen jüngst kräftig an. Zürich vermeldete bereits zuvor viele Fälle, der Anstieg ist daher geringer.

Im Tessin können die Daten nicht mit dem vorherigen Zeitraum verglichen werden: Die Zahlen stiegen von Null auf Fünf, was sich nicht in Prozenten darstellen lässt. In den anderen Kantonen gab es keine Neuinfektionen – der Wert beträgt Null.

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