Coronavirus: Doppelt so viele Zürcher Kinder im Homeschooling
In Österreich nehmen Eltern ihre Kinder wegen der Massnahmen gegen das Coronavirus aus der Schule. Auch in der Schweiz ist diese Tendenz zu beobachten.
Das Wichtigste in Kürze
- Heute Montag beginnt im Kanton Aargau das neue Schuljahr.
- Wegen den Corona-Massnahmen wollen mehr Eltern ihre Kinder zu Hause unterrichten.
Die Sommerferien neigen sich in der Schweiz dem Ende zu, das neue Schuljahr steht vor der Tür. Im Aargau drücken die Kinder ab heute wieder die Schulbank.
An den Massnahmen zur Eindämmung des Coronavirus in Schulen hat sich im Vergleich zum letzten Schuljahr kaum etwas geändert. Viele Kantone setzen auf Massen-Spucktests, um Ausbrüche des Coronavirus frühzeitig zu erkennen.
Auch in Österreich werden zum Schulstart im September Corona-Tests obligatorisch sein. Die Bildungsdirektionen im Land schlagen jedoch bereits jetzt Alarm: Kinder werden zu Tausenden von ihren Eltern von der Schule abgemeldet.
Waren es vor einem Jahr etwa 2000 Kinder, sind es einen Monat vor Schulbeginn bereits 3600. Gemäss der «Kronen Zeitung» könnte sich diese Zahl noch fast verdoppeln. Die genauen Gründe für den Anstieg sind nicht bekannt, aber die Bildungsdirektionen vermuten einen Zusammenhang mit den Corona-Massnahmen.
Mehr Zürcher Kinder im Homeschooling
Der Kanton Zürich bestätigt die Beobachtungen aus Österreich. Laut der Zürcher Bildungsdirektion waren per Anfang August rund 500 Schülerinnen und Schüler für das Homeschooling angemeldet. «Das sind etwa 220 Kinder mehr als vor einem Jahr.»
Die Zahl sei allerdings noch nicht gesichert, da die Eltern noch bis zum 22. August Zeit haben, Kinder für das Homeschooling anzumelden. Verglichen mit den rund 175'000 Kindern, die im Kanton zur Schule gehen, bleibt der Homeschooling-Anteil jedoch klein.
Coronavirus: Zu viele oder zu wenige Massnahmen
Die Gründe für das Homeschooling müssen die Eltern nicht angeben. Der Kanton habe während der Pandemie allerdings zwei diametral unterschiedliche Homeschooling-Gruppen beobachtet. «Jene, die Angst haben, dass die Kinder das Virus mit nach Hause bringen und jene, welche die Schutzmassnahmen – insbesondere Masken – ablehnen.»