Coronavirus: Für Zürcher Coiffeur wäre 2G der «sichere Tod»

Chiara Schlenz
Chiara Schlenz

Zürich,

Die Fallzahlen im Zusammenhang mit dem Coronavirus steigen wieder. Die 2G-Regelung wird heiss diskutiert, Restaurants und Gyms sorgen sich bereits deswegen.

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Der Besitzer der Coiffeur-Saleh-Filialen in Zürich (hier im Seefeld) fürchtet sich vor 2G. - Coiffeur Saleh

Das Wichtigste in Kürze

  • Auch in der Schweiz wird die 2G-Regelung heiss diskutiert.
  • Das BAG hat eine Einführung dieser Regel bisher abgewunken.
  • Restaurants und Fitnessstudios machen sich trotzdem Sorgen.

Nach der Einführung von 2G in Österreich wird auch in der Schweiz heiss diskutiert. Sollen Ungeimpfte von Freizeit-Aktivitäten wie Coiffeur oder Restaurants ausgeschlossen werden? Beim BAG heisst es bisher nein. Doch Taskforce-Mitglied Tanja Stadler wäre dafür. Bei «einer raschen Ausbreitung des Virus» könnten bei grösseren Veranstaltungen 2G als Alternative denkbar sein, sagt sie.

Der Aargauer Arzt Markus Wopmann prophezeite gar, dass es «auch bei uns auf 2G hinauslaufen» werde.

Würden Sie eine 2G-Regelung in der Schweiz begrüssen?

Restaurants leiden unter dauernden Änderungen

Die entsprechenden Branchen sorgen sich bereits. «Eine 2G-Regel würde es für die Gastronomie nochmals viel schwieriger machen», meint Gastronom Federico Freimuth. Er besitzt in Zürich unter anderem das «Weisse Rössli» und das Café «Coffee and Plants». «Auch müsste man mit weniger Gästen rechnen. Heute kann man auch getestet ins Lokal, wenn man das nicht mehr kann, fallen Kunden weg.»

Generell sei das Coronavirus und die damit zusammenhängenden Massnahmen eine grosse Herausforderung gewesen. Denn aufgrund der dauernd wechselnden Voraussetzungen «mussten wir uns bereits tausende Male neu erfinden.»

Coronavirus: 2G-Regel wäre «Tod» von Zürcher Coiffeur

Ghamkin Saleh, der mehrere Coiffeurläden und Restaurants in Zürich besitzt, sieht den Geschehnissen in Österreich fassungslos zu. «Wenn die 2G-Regel in der Schweiz eingeführt wird, würde uns das den Abgrund hinunterstossen. Es wäre unser sicherer Tod», meint er auf Anfrage. Denn ein Grossteil seiner Kunden und Kundinnen sei ungeimpft.

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Ghamkin Saleh in einem SRF-Dok von 2020. - Screenshot SRF

«Es ist eine wirklich schwierige Situation», erklärt er. «Viele unserer Kunden sind jung und nicht gegen das Coronavirus geimpft. Auch wenn ich das nicht nachvollziehen kann; denn wir sind die Opfer davon.»

Auch bei den Schweizer Fitnessstudios stellen sich besorgte Gedanken ein. «Wenn 2G eingeführt werden würde, hätten noch weniger Mitglieder eine Trainingsmöglichkeit», erklärt Armin Vock, Geschäftsführer vom Fitnesscenter Baden. «Aus diesem Grund glaube ich nicht an eine Verbesserung der Besucherfrequenz.»

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