Coronavirus: Impfstatus für Prostituierte in der Westschweiz
Das Wichtigste in Kürze
- Die Corona-Pandemie brach das Sexgewerbe für einige Monate zum Erliegen.
- Nun wollen Bordelle in der Westschweiz wieder mehr Sicherheit vermitteln.
- Sexarbeiterinnen können angeben, ob sie gegen Covid-19 geimpft sind oder nicht.
Auch für das Sexgewerbe kam die Corona-Pandemie unerwartet und traf die Branche umso härter. Unzählige Bordelle mussten über Monate ihre Pforten schliessen. Nun soll die Sicherheit wieder zurückkehren – mit der Angabe der Impfung gegen das Coronavirus.
Damit Kunden nicht in Ungewissheit schweben, haben Prostituierte in der Westschweiz die Möglichkeit, ihren Impfstatus anzugeben. Wer online künftig nach einem Schäferstündchen sucht, kann auf einem Blick sehen, ob die Dame gegen Covid-19 geimpft ist. Ein blaues Symbol mit der Aufschrift «Corona-Zertifikat» kennzeichnet den Piks.
Die Idee dazu hatte das Escort-Verzeichnis «bemygirl.ch», wie «24 Heures» berichtet. Von insgesamt 36 Damen haben bereits 17 die Spritze erhalten. Antoine Maillard, Chef der Internetseite, betont aber, dass die Angabe freiwillig ist.
Kunden blieben wegen Coronavirus aus
Der Anstoss zur Idee: Wegen des Virus blieben die Kunden aus. «Wir haben einen Rückgang der Zahl der Besuche festgestellt aufgrund von Covid-19. Einige der Kunden waren zurückhaltend, und diese Informationen bringen nun Klarheit», so Maillard.
Maillard ist mit seiner Idee nicht allein: Auch im Genfer Bordell Venusia können die Sexarbeiterinnen ihren Impfstatus angeben. «Wir zwingen sie nicht dazu, aber wir bitten sie darum», erklärt die Besitzerin. Etwa die Hälfte der Frauen habe inzwischen den vollständigen Corona-Impfschutz. Das Ziel sei es, dass bis zum Januar alle geimpft seien.
Laut der Besitzerin würden die Frauen das in erster Linie für die Kunden machen. Die meisten sind jung und würden in Corona keine unmittelbare Gefahr sehen. Dass ein Freier ausschliesslich eine geimpfte Prostituierte verlangte, sei bisher noch nicht vorgekommen.