Coronavirus: In Walliser Skiorten sind 3500 Personen ohne Job

Philipp Kobel
Philipp Kobel, Nick Mäder

Bern,

Die frühzeitige Schliessung wegen des Coronavirus ist für die Schweizer Bergbahnen äusserst einschneidend. 3500 Walliser stehen auf der Strasse.

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Coronavirus: Alain Berset redete am Freitag Tacheles: Die Skigebiete müssen per sofort schliessen. - Youtube/@Der Schweizerische Bundesrat

Das Wichtigste in Kürze

  • Am letzten Freitag verordnete der Bundesrat die Schliessung aller Skigebiete.
  • Die Massnahme ist für die Berg- und Seilbahnen äusserst einschneidend.
  • Alleine im Bergkanton Wallis sind dadurch über 3500 Personen auf der Stelle arbeitslos.
  • Die Bergbahnen Wallis rechnen mit einem Umsatzverlust von 130 bis 140 Millionen Franken.

Letzten Freitag kam für die Schweizer Winterdestinationen der Nackenschlag. Der Bundesrat verordnete alle sofortigen Schliessungen der Skigebiete. Die Saison war damit von heute auf morgen rund einen Monat vor dem eigentlichen Schluss abrupt zu Ende.

Coronavirus
Die Skisaison wurde aufgrund des Coronavirus rapide und vorzeitig beendet. - Keystone

Das bringe etliche Unternehmen in eine sehr schwierige Lage, erklärt Marcelline Kuonen, Direktorin der Walliser Bergbahnen, auf Anfrage.

Coronavirus: Skilift
Wegen des Coronavirus mussten letzten Freitag alle Schweizer Skigebiete die Saison frühzeitig beenden. - Keystone

«Schätzungen zufolge rechnen wir mit Umsatzverlusten in der Höhe von 130 bis 140 Millionen Franken», sagt Kuonen. Das betreffe sowohl den Transport, als auch die Berggastronomie. Insgesamt seien seit vergangenem Freitag über 3500 Personen direkt ohne Arbeit, davon 874 Saisonniers.

Kurzarbeit unumgänglich?

Aus diesem Grund ist das Thema Kurzarbeit bei vielen Unternehmen in Bergregionen dringlich. So auch in Zermatt: «Kurzarbeit steht zur Diskussion», sagt Mathias Imoberdorf von den örtlichen Bergbahnen. Inwiefern dies aber umgesetzt wird, stehe zurzeit noch offen.

In erster Linie sollen die Mitarbeitenden weiterhin uneingeschränkt beschäftigt werden. «Darunter fallen zum Beispiel Revisionen, Aufräumarbeiten, Reparaturen und Instandsetzungsarbeiten», so Imoberdorf. Wo möglich und nötig, werde auch Home-Office verordnet.

Bund in Krise des Coronavirus gefordert

Erste Änderungen bezüglich der Kurzarbeit wurden vom Bund bereits vorgestellt. So begrüssen die Walliser Bergbahnen die verkürzte Karenzzeit auf einen Tag zwar, haben aber auch klare Forderungen an den Bund.

Coronavirus Bundesräte
Der Bundesrat will die den Zugang zu Kurzarbeit zu erleichterten Bedingungen ermöglichen. - keystone

«Die Umsetzung der Kurzarbeitsentschädigung für temporär eingesetzte Arbeitnehmer, Grenzgänger und Lehrlinge sollte möglichst rasch erfolgen», fordert Kuonen. Zudem solle die Entschädigung von 80 auf 100 Prozent erhöht werden.

Sommersaison als Lichtblick?

Dass sich das abrupte Saisonende negativ auf das Geschäftsergebnis auswirken wird, ist in den meisten Skigebieten wohl bereits Tatsache. Das Coronavirus dürfte auch künftig Einfluss auf das globale Reiseverhalten haben. Die Zermatter Bergbahnen gehen beispielsweise davon aus, dass die Gästezahlen aus Übersee auch im Sommer zurückgehen werden.

Trotzdem malt man am Fuss des Matterhorns nicht nur schwarz. «Da Schweizer für den Sommer wohl weniger Reisen ins Ausland buchen werden, blicken wir zuversichtlich auf die Sommersaison», sagt Imoberdorf. Man hoffe den Schaden des Coronavirus mit einem guten Sommergeschäft eingrenzen zu können.

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