Coronavirus: Kamera soll zum Maskentragen animieren
Bei den Lauberhornrennen wird auf eine Maskenpflicht zum Schutz gegen das Coronavirus verzichtet. Stattdessen soll eine «Mask-Cam» zum Maskentragen animieren.
Das Wichtigste in Kürze
- Beim Weltcup in Adelboden BE standen die Ski-Fans dicht beisammen – oft ohne Maske.
- Auch die Organisatoren der Lauberhornrennen setzen nicht auf die Maskenpflicht.
- Sie haben sich was anderes einfallen lassen, um die Menschen zum Maskentragen zu bewegen.
Am vergangenen Wochenende stieg in Adelboden BE das grosse Weltcup-Skirennen. Über 12'000 Fans reisten ins Berner Oberland und fieberten mit. Dabei standen viele dicht gedrängt und ohne Maske beisammen – trotz rasant steigender Fallzahlen des Coronavirus.
Für die Ski-Begeisterten geht es diese Woche in Wengen BE direkt weiter: Am Donnerstag starten die 92. Internationalen Lauberhornrennen mit dem Super-G. Am Samstag findet dann die klassische Lauberhornabfahrt statt. Wieder dürften zahlreiche Fans die Rennen mitverfolgen: 20'000 Zuschauer sind der Bewilligung zufolge zugelassen.
Die Massnahmen im Kampf gegen die Verbreitung des Coronavirus sind dieselben wie in Adelboden: Draussen gilt 3G, das Tragen einer Maske sowie das Abstandhalten werden lediglich «dringend empfohlen». Dies geben die Organisatoren am Montagmorgen in einer Mitteilung bekannt.
Wer den Event besuchen will, muss sein Ticket im Vorverkauf erwerben. Diese werden vor Ort nämlich nicht verkauft, damit genug Kapazität zur Kontrolle der Zertifikate bleibt.
Dass angesichts der Bilder vom Chuenisbärgli nicht zu verschärften Massnahmen wie etwa einer Maskenpflicht gegriffen wird, verwundert. Die Organisatoren halten jedoch im Communiqué fest: «Die Rahmenbedingungen wurden nach bestem Wissen und Gewissen so gesetzt, dass die Durchführung für die Athleten, die Fans und die Bevölkerung möglichst sicher ist.»
Coronavirus: Maskenträgern winken Preise
Von einer Maskenpflicht wird zwar abgesehen – dennoch sollen die Zuschauer ermutigt werden, Masken zu tragen. Dies soll auf eine spielerische Weise passieren, wie Urs Näpflin, OK-Präsident der Lauberhornrennen, bei «Schweiz aktuell» erklärt: «Wir probieren, die Leute aktiv zu animieren, dass sie die Abstände einhalten und die Maske anziehen.»
Die Idee: Es soll eine Kamera geben, welche mit ihrem Zoom Menschen, die eine Maske zum Schutz gegen das Coronavirus tragen, herauspickt. Diese werden dann auf grossen Bildschirmen gezeigt und können Preise gewinnen. Also eine Art Kiss-Cam für Maskenträger.
Die Organisatoren wollen verhindern, dass sich die Szenen vom Ski-Weltcup wiederholen. «Wir versuchen, bessere Abstände zu haben, und wir haben auch keine solche Tribüne wie in Adelboden», so Näpflin.
Gundekar Giebel, Sprecher der Berner Gesundheitsdirektion, appelliert im Zusammenhang mit den grossen Skirennen an die Eigenverantwortung der Bevölkerung. Gegenüber «SRF» erklärt er: Der Ski-Weltcup in Adelboden sei zwar ein 3G-Anlass draussen gewesen und somit «in Ordnung». Er räumt jedoch ein: «Aber man war sehr eng beisammen und ist in grossen Mengen zusammengestanden. Ich hätte mir gewünscht, die Leute hätten mehr Masken getragen.»