Coronavirus: Nicht nur Basler erfassten schon Fälle doppelt
Am Montag meldete Basel-Stadt -14 neue Fälle mit dem Coronavirus. Der Grund: Eine Korrektur von doppelt erfassten Fällen. Das gab es auch in anderen Kantonen.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Kanton Basel-Stadt musste Corona-Daten bereinigen – und meldete gestern -14 Fälle.
- Der Grund dafür waren Doppelerfassungen in den vergangenen Wochen.
- Auch in St. Gallen, Aargau und Basel-Landschaft wurden schon Fälle mehrmals registriert.
Nach rund einem Jahr Pandemie sorgen die täglichen Covid-Fall-Meldungen aus den Kantonen kaum mehr für Aufsehen. Dem Kanton Basel-Stadt gelang es gestern Montag dennoch – er meldete -14 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus.
Der Kanton erklärte die ungewöhnlichen Zahlen damit, dass er seine Statistik hatte bereinigen müssen. Im Verlauf der vergangenen sechs Wochen hatten sich einige Fälle angesammelt, die versehentlich doppelt erfasst wurden. Es hätte sich um Sequenzierungen von mutierten Fällen gehandelt.
Solche Doppelerfassungen sind nicht nur in Basel-Stadt ein Problem: Recherchen von Nau.ch ergeben, dass sich auch in anderen Kantonen schon Fehler in der Statistik eingeschlichen haben.
So berichtet etwa der Kanton St. Gallen: «Es ist vereinzelt vorgekommen, dass ein Fall doppelt gemeldet wurde», erklärt Sprecherin Carole Zwahlen. Sie versichert aber, dass dies jeweils in der kantonalen Statistik direkt korrigiert wurde.
Coronavirus: «Immer wieder werden Fälle doppelt erfasst»
Im Aargau hat es auch schon einzelne Fälle von Korrekturen gegeben – dies allerdings «in der Regel infolge von Nachmeldungen». Zu möglichen Doppelerfassungen sagt der Kanton aber nichts.
Besonders knapp in seiner Antwort hält sich der Kanton Bern: Dieser weist lediglich darauf hin, dass er seine Meldungen zu Neuansteckungen mit dem Coronavirus direkt von der BAG-Datenbank beziehe. Zu möglichen Doppelerfassungen bezieht er keine Stellung.
Dass auch die BAG-Datenbank fehleranfällig sein kann, zeigt jedoch die Auskunft aus dem Baselbiet: «Es werden immer wieder Fälle doppelt erfasst im BAG-System», erklärt Sprecher Rolf Wirz. Dies passiere beispielsweise bei mehrfachen PCR-Tests, wenn die Personendaten nicht identisch geschrieben seien.
Wirz beruhigt: «Diese Fälle werden in Basel-Landschaft aber bei der täglichen Auswertung aus dem BAG-System berücksichtigt und dem BAG gemeldet.» So würden die doppelten Fälle dann in der BAG-Datenbank zusammengeführt. «Einzelne nicht erkannte doppelte Fälle sind trotzdem nie ganz auszuschliessen, sind aber statistisch nicht relevant.»
Auch wenn es in anderen Kantonen ebenfalls schon Doppelerfassungen von positiven Tests gab: Von Minus-Meldungen wie in Basel-Stadt berichten sie nicht.
Zürich nutzt eigene Software zur Vermeidung von Doppel-Fällen
Im Wallis und in Luzern sind keine Doppelerfassungen bekannt, wie die beiden Kantone auf Anfrage von Nau.ch berichten.
Auch in Zürich weiss man nichts von doppelt erfassten Neuansteckungen mit dem Coronavirus. Auf Anfrage von Nau.ch erklärt Sprecher Patrick Borer, dass der Kanton eine eigene Software zur Erfassung der Covid-Fälle nutze. Deren zentrale Funktion sei es, Doppelerfassungen zu verhindern.
Er relativiert: «Natürlich können wir dies nicht zu 100 Prozent ausschliessen. Zumal dies auch von den Angaben abhängt, die uns von den Labors übermittelt werden.» Doppelerfassungen seien grundsätzlich jedoch unwahrscheinlich. «Bis heute sind unseres Wissens auch keine solchen Fälle aufgetreten.»