Coronavirus: Polizisten verteilen erste Bussen an Verweigerer
Seit Montag gilt in der Schweiz ein neues Bussenregime. Trotz einem breiten Verständnis in der Bevölkerung musste die Polizei vereinzelt Bussen verteilen.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit Montag gilt in der Schweiz ein neues Corona-Bussenregime.
- Die Bevölkerung zeigt Verständnis für die vom Bundesrat verordneten Massnahmen.
- Bisher musste die Polizei nur in Einzelfällen Bussen verteilen.
Ein Treffen mit mehr als fünf Personen zu organisieren, hat seinen Preis. 200 Franken für den Organisator, 100 Franken pro Teilnehmer. Dies hat der Bundesrat vor einer Woche bestimmt. Seit Montag ist das neue Bussenregime in Kraft.
Die Bevölkerung scheint sich dies bewusst zu sein. Sie verhält sich im Grossen und Ganzen diszipliniert, wie diverse Korps gegenüber Nau.ch bestätigen. Die Polizei geht dabei nach dem Gebot der Verhältnismässigkeit vor und setzt primär auf die Wirkung von Ermahnungen.
Wer aber immer noch meint, er müsse an der Bushaltestelle oder am Bahnhof keine Maske aufsetzen, wird bestraft. «Nicht einsichtige Personen werden konsequent gebüsst», sagt Bernard Graser, stellvertretender Kommunikationschef der Kantonspolizei Aargau.
Zahlen zu Ordnungsbussen werden rückläufig geführt
Auch die Zahl der Kantonspolizei Graubünden spricht dafür, dass die Bevölkerung Verständnis für die Corona-Massnahmen hat. Seit Montag wurde bisher keine einzige Corona-Busse registriert, sagt Sprecher Roman Rüegg auf Anfrage.
Anders sieht die Situation in Bern aus. «Die Kantonspolizei musste vereinzelt Bussen wegen zu grossen Personengruppen oder wegen Nichteinhaltens der Maskenpflicht ausstellen», so Mediensprecherin Jolanda Egger.
Dabei seien die Verstösse gegen die Maskenpflicht bei Kontrollgängen am häufigsten festgestellt worden. Auch hätte die Berner Polizei auch schon Beanstandungen machen müssen, weil Schutzkonzepte mangelhaft umgesetzt oder Abstandsregeln nicht eingehalten wurden.
Andere Korps konnten oder wollten keine Aussagen zu konkreten Zahlen machen. In Zürich, Thurgau und St.Gallen sollten diese aber bald vorliegen, da Ordnungsbussen mit einigen Tagen Verzögerung erfasst werden.