Coronavirus: Reiserückkehrer kriegen Omikron-SMS verspätet
Wegen der neuaufgetretenen Variante des Coronavirus gelten aktuell noch strenge Quarantäne-Massnahmen. Mit der Information lässt man sich allerdings Zeit.

Das Wichtigste in Kürze
- Wer aus einem Land mit besorgniserregender Virusvariante einreist, muss in Quarantäne.
- Das Contact Tracing informierte mehrere Reiserückkehrer verspätet. Das hat seine Gründe.
- Heute Freitag dürfte der Bundesrat die Quarantänemassnahmen bereits wieder aufheben.
Ein Zürcher versteht wegen des Coronavirus die Welt nicht mehr. Am 19. November kehrte er aus Dänemark in die Schweiz zurück. «13 Tage später erhalte ich diese SMS», schreibt er auf Twitter und teilt den dazugehörigen Screenshot.
Absender: die Taskforce Omikron des Contact Tracing vom Kanton Zürich.
Ich kam am 19. November aus Dänemark zurück. 13 Tage später erhalte ich diese SMS... Ihr seid ja unglaublich schnell @gd_zuerich... Ist das eine offizielle SMS oder ein Fake? #COVID19 #Omicron #OmicronVarient pic.twitter.com/YaRuH3dNBM
— Fabio Hasler (@fuulu92) December 2, 2021
Darin zu lesen: «Sie sind nach unseren Informationen im relevanten Zeitraum aus einem Risikogebiet für die Covid19-Variante Omikron in die Schweiz eingereist.» Der Reiserückkehrer wird dazu aufgefordert, sich «möglichst rasch, aber innert 48 Stunden» auf das Coronavirus testen zu lassen.
«Ihr seid ja unglaublich schnell», spottet er. Die SMS sei «komplett sinnlos».
Die Erfahrungen seiner Follower zeigen. Auch andere haben offenbar eine ähnliche Nachricht erhalten – ebenfalls Tage oder gar Wochen nach ihrer Rückkehr.
Bundesrat will Reisequarantäne schon wieder abschaffen
Hintergrund: Dänemark ist erst seit dem 29. November wegen der Omikron-Variante des Coronavirus auf der Quarantäneliste des Bundesamts für Gesundheit (BAG). Ergo hätte man den Reiserückkehrer nicht direkt nach der Einreise kontaktieren können.

Neben einer zehntägigen Quarantäne ist auch ein negativer Test erforderlich.
Allerdings dürfte der Bundesrat die Reise-Schikanen mit der Bekanntgabe der neuen Massnahmen bereits wieder kippen. Die Quarantäneregelung sei nicht haltbar. Eine Testpflicht dürfte allerdings beibehalten werden.
Reise-Schikanen wegen des Coronavirus stossen auf Kritik
Denn: Selbst die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hält Einreisebeschränkungen wegen der besorgniserregenden Variante für nicht zielführend.
Und auch namhafte Schweizer Corona-Experten schossen scharf gegen die Massnahmen. Richard Neher von der wissenschaftlichen Taskforce kritisierte: «Diese Beschränkungen bringen das Leben von Menschen durcheinander und schaden der Wirtschaft.»

Und die Epidemiologin Emma Hodcroft liess via Twitter verlauten: Die Quarantänebestimmungen seien «extrem schädlich und könnten Länder davon abhalten, ihre Daten zu teilen».