Coronavirus: Reiserückkehrer machen 50 Prozent der Ansteckungen aus
Die Infektionen mit dem Coronavirus steigen in der Schweiz rasant an. Die Reiserückkehrer machen dabei einen markanten Teil aus – in Zürich bereits die Hälfte.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Corona-Fälle haben sich in der Schweiz im Vergleich zur Vorwoche fast verdoppelt.
- Besonders der mobile Kanton Zürich hat mit positiv getesteten Reiserückkehrern zu kämpfen.
- Hier sind die Rückkehrer mittlerweile für 50 Prozent aller Ansteckungen verantwortlich.
Die Zahl der Corona-Infizierten in der Schweiz wird Tag für Tag höher. In den Kantonen Uri, St. Gallen und Thurgau haben sich die Fälle in der letzten Woche fast verdreifacht. In sechs weiteren Kanton haben sie sich mehr als verdoppelt, darunter auch in Zürich.
Eine besondere Rolle spielen dabei Personen, die sich in den Ferien anstecken und nun zurückkehren. Im Kanton Zürich sind sie laut Beat Lauper mittlerweile für 50 Prozent aller Ansteckungen verantwortlich.
Lauper ist bei der Zürcher Gesundheitsdirektion für das Contact Tracing zuständig. «Als ein hochmobiler Kanton, mit einer eher jüngeren Bevölkerung, hat sich der Anteil bei diesem Wert eingependelt.»
Wegen der hohen Mobilität käme es dadurch zu weiteren Ansteckungen mit dem Coronavirus. «Erschwerend kommt für uns dazu, dass doch viele der Neuinfizierten zwischen drei bis fünf Tage nach Auftreten der ersten Symptome zuwarten, um sich testen zu lassen», so Lauper. In dieser Zeit würden weitere Ansteckungen erfolgen.
«Party-Destinationen» und Kosovo als Hotspot für Ansteckungen mit Coronavirus
In welchen Destinationen stecken sich die Rückkehrer vor allem an? «Das Durchschnittsalter aller infizierten Reiserückkehrer liegt bei 29 Jahren», klärt Lauper auf.
Da sei es wenig verwunderlich, dass sich die Jüngeren insbesondere in den sogenannten «Party-Destinationen» anstecken. Diese würden sich auf den spanischen Balearen, den griechischen Inseln und auf Zypern befinden.
Einen gleich hohen Anteil erziele aber auch der sogenannte ethnische Verkehr. «Dazu gehört der Besuch von Familienangehörigen in einem anderen Land», erklärt Lauper. Davon sei der Kosovo besonders stark betroffen, weil im Kanton Zürich der kosovarische Bevölkerungsanteil gross ist.
Die Impfrate gegen das Coronavirus in den Feriendestinationen spiele dabei eine weitere wichtige Rolle. Lauper: «Im Kosovo ist sie im Vergleich zu anderen Destinationen des Familienbesuchsverkehrs – wie Spanien oder Italien – deutlich tiefer.»