Coronavirus: Putzfrauen geht wegen Home-Office die Arbeit aus
In der Schweiz sind inzwischen 19 Personen am Coronavirus gestorben, rund 2650 sind infiziert. Seit Mitternacht ist der Notstand landesweit in Kraft.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Coronavirus breitet sich in der Schweiz immer mehr aus.
- Etwa 2650 Personen wurden bisher positiv getestet, 19 sind verstorben.
- Unter 058 463 0000 hat das BAG eine Hotline aufgeschaltet.
- Hier lesen Sie die nationalen News im Ticker.
20.05: Zurzeit haben viele Schweizer Home-Office oder sogar frei. Aus diesem Grund kriegen Putzfrauen vermehrt Absagen.
«Heute Morgen sagten mir zwei Arbeitgeber ab. Da sie nicht zur Arbeit gehen, bräuchten sie derzeit auch niemanden, der sich um ihren Haushalt kümmert. Aus Kulanz erhalte ich diesen Monat trotzdem den vollen Lohn. Wie es nächsten Monat aussehen wird, das weiss ich allerdings noch nicht», erzählt eine Putzfrau aus der Region Bern gebenüber Nau.ch.
Ähnlich tönt es auch bei anderen Putzfrauen. Da sie im Stundenlohn angestellt seien, könnten sie derzeit kaum einschätzen, wie viel sie im kommenden Monat noch verdienen würden.
19.44: Die Melde- und Analysestelle Informationssicherung (MELANI) warnt vor gefälschten BAG-Anrufen. «Aktuell erhalten wir Meldungen zu gefälschten Telefonanrufen, die vorgeben im Namen des Bundesamts für Gesundheit Umfragen durchzuführen und sich nach Gesundheitszustand und weiteren persönlichen Angaben erkundigen», steht dazu auf Twitter.
Es werde empfohlen, diese Anrufe zu ignorieren.
19.24: Viele Kantone rekrutieren wegen der Corona-Krise Medizinstudierende für die Mithilfe in Spitälern. Nun haben sich die Universitäten für den Sondereinsatz untereinander abgesprochen. Koordiniert wird dieser für Kantone ohne eigene Medizinausbildung von der ETH Zürich.
Ziel ist es, die Studierenden fair über die verschiedenen Kantone zu verteilen, wie ETH-Projektleiter Jörg Goldhahn am Dienstag der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte.
Am Nachmittag hätten sich die Vice-Deans aller Medizin-Unis ausgetauscht. Das Fazit: Alle interessierten Kantone, auch solche ohne Universitätsstandorte, sollen Hilfe erhalten von motivierten Medizinstudierenden.
Das Interesse ist laut Goldhahn gross. «Fast alle Kantone haben angefragt.» Die Rekrutierung laufe. Bald sollten fünfzig Medizinstudierende und zusätzlich fünfzig Gesundheitswissenschaftler vermittelt werden. Wenn möglich sollen die Medizinstudierenden in ihren Heimatkantonen zum Einsatz kommen.
18.17: Im Kanton Zug werden die Kindertagesstätten nicht geschlossen. Dies hat die kantonale Direktion des Innern am Dienstag mitgeteilt. Kleinkinder seien keine Haupttreiber der Epidemie, zudem sollen berufstätige Eltern nicht zusätzliche belastet werden.
Geschlossen bleiben dagegen die Spielgruppen, dies weil der Bund Vereinsaktivitäten untersagt habe, heisst es in der Mitteilung weiter. Zudem seien Spielgruppen keine Alternative zu Kitas.
Auch Schaffhauser Kitas bleiben nun doch offen.
17.40: Im Kanton Neuenburg hat es einen ersten Todesfall im Zusammenhang mit dem Coronavirus gegeben. Ein 79-jähriger Mann, der an Vorerkrankungen gelitten hatte, verstarb in der Nacht auf Dienstag in einem Spital in La Chaux-de-Fonds.
Dies teilten die Neuenburger Behörden am Dienstag mit. Insgesamt sind im Kanton Neuenburg 20 Personen hospitalisiert, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben.
17.13: Im Stade de Suisse bleibt nicht mehr nur der Rasen leer. Auch das Einkaufszentrum Wankdorf heute so gut wie leer. Am Nachmittag glich es einem Shopping Center aus einer Geisterstadt, wie folgende Bilder zeigen.
16.36: Die Polizei kontrolliert im Stedtli von Murten FR, ob die Läden und Restaurants auch wirklich zu sind.
16.25: Wegen der momentanen Situation rund um das Coronavirus wurde Häftlingen der Justizvollzugsanstalt Pöschwies ZH ein Besucherverbot aufgelegt. «Die Häftlinge haben grösstenteils Verständnisfür die getroffenen Massnahmen, weil ihnen bewusst ist, dass wir sie zu ihrem Schutz treffen», so Susanne Loacker, Mediensprecherin.
«Um die Häftlinge vor einer möglichen Ansteckung zu schützen, mussten die Besuche ausgesetzt werden. Ausgenommen sind Anwaltsbesuche», erklärt Loacker. Weiter sei es Insassen nicht mehr erlaubt, Hafturlaub zu beantragen. Dies sei aber mit mehr Telefonaten kompensierbar.
15.50: Am Flughafen Zürich-Kloten werden Passagiere aus Risikoländern weiterhin nicht auf mögliche Coronavirus-Symptome getestet. Neu müssen etwa Passagiere aus Italien lediglich eine Personenkontrolle durchlaufen. «Wenn es keinen triftigen Grund für eine Einreise gibt, werden die Passagiere zurückgewiesen», sagt Flughafensprecherin Sonja Zöchling gegenüber Nau.ch.
Passagiere aus Italien müssten entweder eine Schweizer Pass oder eine Arbeitsbewilligung in der Schweiz vorweisen können. Bei den Passagieren werden aber weiterhin keine Temperaturkontrollen durchgeführt. Einzelne asiatische Länder hatten dies nach Ausbruch des Corona-Virus gemacht. «Eine solche Massnahme wurde bisher vom BAG nicht angeordnet», sagt Zöchling. «Es hat sowieso fast keine Leute mehr, die etwa aus Italien in die Schweiz fliegen.»
15.40: Im Kanton Graubünden hat das Coronavirus ein Todesopfer gefordert. Im Südtal Puschlav starb in der Nacht auf Dienstag eine 78-jährige Frau.
Die Verstorbene habe schon vor der Infektion mit dem Coronavirus an einer Vorerkrankung gelitten, teilten die Kantonsbehörden mit. Zum Schutz der Angehörigen würden keine zusätzlichen Angaben zu diesem oder weiteren Todesfällen gemacht, hiess es.
15.37: Die Nachfrage des Gesundheitssektors nach Sauerstoff ist wegen des Ausbruchs des Coronavirus angestiegen. Deshalb hat der Lenzburger Industriegasespezialist Messer Schweiz AG seine Produktion für medizinischen Sauerstoff hochgefahren. Die Nachfrage sei bereits um rund 20 Prozent gestiegen.
CEO Hans-Michael Kellner stellt jedoch in einer Medienmitteilung klar, es werde keinen Produkte-Engpass geben. «Unsere Produktion können wir um weitere 300 Prozent steigern. Eine Gefahr für die Versorgungssicherheit kann nur das Hamstern von Gasflaschen seitens der Gesundheitseinrichtungen darstellen.»
14.30: Die Zürcher Kantonspolizei warnt auf Twitter vor einer neuen Telefonbetrugs-Masche: Telefonbetrüger nutzen die Corona-Krise und geben sich am Telefon als Arzt oder Angestellter der Behörden aus.
Als angebliche Ärzte versuchen sie, die Opfer zu überreden, Geld abzuheben und ihnen auszuhändigen, etwa für die dringend notwendige Corona-Behandlung eines Verwandten.
Bekannt ist neu auch die Masche, dass sich ein Anrufer als Virus-Tracker ausgibt und das Opfer nach möglichen Kontakten zu Infizierten befragt. Während dieses Gesprächs wird das Opfer ganz nebenbei nach Bank- und Zahlungsdaten gefragt.
14.15: Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat die neusten Zahlen bekannt gegeben. Es wird geschätzt, dass die Zahl der positiv getesteten Fälle bei rund 2650 liegt. Bei 2269 Personen liegt eine Bestätigung vor.
Das Coronavirus hat nach einer Zählung der Nachrichtenagentur Keystone-SDA seit dem 5. März 25 Todesfälle in der Schweiz verursacht. Das BAG sprach am Dienstagnachmittag von 19 Todesfällen.
14.05: Im Wallis sind zwei weitere Person an den Folgen einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus gestorben. Bei den Opfern handelt es sich um zwei Personen, die über 70 beziehungsweise über 80 Jahre alt waren und an Vorerkrankungen litten.
Das teilte der Kanton Wallis am Dienstag auf seiner Website mit. Insgesamt sind im Kanton bisher drei Menschen an dem Virus gestorben. Alle Opfer waren Mitglieder von Risikogruppen. Derzeit gibt es 95 bestätigte Coronavirus-Fälle im Kanton.
Der Bundesrat hat gestern Abend die ausserordentliche Lage ausgerufen. Seit Mitternacht gilt im ganzen Land der Notstand. Das öffentliche Leben wird dabei weitgehend eingeschränkt: Alle Schulen, Läden, Restaurants, Bars sowie Unterhaltungs- und Freizeitbetriebe werden bis am 19. April 2020 geschlossen.