Coronavirus Schweiz: BAG meldet 260 neue Fälle in 24 Stunden
In der Schweiz sind 973 Personen am Coronavirus gestorben, 26'336 sind infiziert. Der Bundesrat hat die «ausserordentliche Lage» ausgerufen.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Coronavirus breitet sich in der Schweiz aus. Erfahren Sie alle News im Ticker.
- 26'336 Personen wurden bisher positiv getestet, 973 sind verstorben.
- Neueste Zahlen vom 15. April: +260 Infizierte, +73 Tote innerhalb von 24 Stunden.
- Unter 058 463 0000 hat das BAG eine Hotline aufgeschaltet.
13.02: Das BAG hat die neuen Zahlen bekannt gegeben. Nach aktuellem Stand haben sich in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein 26'336 Personen mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. Das sind 260 Neu-Infizierte mehr als am Vortag. Denn: Am 14.04.2020 wurden dem BAG 323 positive Laborergebnisse aus den Wochen 11 und 12 nachgereicht, welche in den totalen Fallzahlen vom 15.04.2020 inbegriffen sind.
Bisher sind 973 Personen im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben. Das sind 73 mehr als noch gestern.
12.15: Die Suva zeigt sich zufrieden mit der Einhaltung der Corona-Schutzmassnahmen auf Schweizer Baustellen. Seit dem 25. März 2020 hat die Suva über 1900 Kontrollen auf Schweizer Baustellen durchgeführt. Bei mehr als 97 Prozent der Kontrollen, welche das Bauhaupt- wie auch das Ausbaugewerbe betrafen, waren die Schutzmassnahmen gemäss Vorgaben des Bundes soweit umgesetzt, dass keine Meldungen an die zuständigen kantonalen Behörden nötig waren und weitergearbeitet werden konnte.
Nur vereinzelt mussten Anpassungen beim Baustellenbetrieb vorgenommen werden. Das zeigt ein Bericht der Schweizerischen Unfallversicherung Suva, welche für die Kontrollen zuständig ist. Hinzu kommt ein Vielfaches an Kontrollen durch kantonale Kontrolleure. So hat beispielsweise die Zürcher Kantonspolizei auf dem Kantonsgebiet rund 1200 eigene Kontrollen durchgeführt, wobei sie in keinem einzigen Fall eine Betriebsschliessung anordnen musste.
Der Schweizerische Baumeisterverband SBV appelliert an alle Beteiligten im Bauhaupt- und Ausbaugewerbe, die Schutzmassnahmen umzusetzen. Er fordert die Unia auf, endlich mitzuhelfen, mit dem Betrieb möglichst vieler Baustellen Firmenexistenzen und Arbeitsplätze zu sichern.
11.55: Das Coronavirus werde tiefe finanzielle Spuren bei den ÖV-Unternehmen hinterlassen und der Bund sei hier in der Pflicht. Das schreibt der Direktor des Bundesamts für Verkehr (BAV), Peter Füglistaler, in einem Kommentar. Der oberste Bundes-Bähnler fordert so von seinen eigenen Chefs, den Bundesräten, Staatshilfe für die ÖV-Branche.
Selbst hat das BAV bereits entschieden, die Subventionen kulant auszubezahlen. Die ÖV-Branche brauche aber Bundes-Massnahmen im Umfang der anderen betroffenen Branchen. Auch wenn Füglistaler zugibt: «Massnahmen für den ÖV sind für einmal nicht prioritär, andere brauchen die Unterstützung rascher.»
11.47: In einer «Bsuechsbox» können die Bewohnerinnen und Bewohner des Altersheims Risi im toggenburgischen Wattwil mit Angehörigen sprechen, geschützt durch eine Plexiglasscheibe. Die Idee des Heimleiters Georg Raguth hat in den bestehenden zwei Wochen ein riesiges Echo ausgelöst.
«Wir könnten die Bsuechsbox Tag und Nacht betreiben», erklärte Raguth am Mittwoch der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Er erhalte ganz viele positive Reaktionen. Auch bei anderen Heimen stösst die Wattwiler Erfindung auf Interesse - bis nach Vorarlberg. Raguth hat für Interessenten extra eine Dokumentation gemacht.
«Ich habe mir überlegt, wie sich die Bewohnerinnen und Bewohner und vor allem auch die Angehörigen trotz der erschwerten Lage sehen könnten», erklärt Raguth. Ihm seien, so komisch das klinge, Kriminalfilme mit Gefängnisbesuchen in den Sinn gekommen. «So etwas Ähnliches mit einer Scheibe und Telefonen wollte ich haben.»
Raguths Erfindung wird so rege genutzt, dass die Besuche in der Box auf etwa 45 Minuten limitiert werden müssen. An oberster Stelle stehe die Sicherheit, betont der Heimleiter. Die «Bsuechsbox» ist gut abgedichtet und wird nach jedem Besuch von Mitarbeitenden des Heims desinfiziert.
11.20: Die Stimmung der Konsumenten in der Schweiz war noch nie so schlecht wie heute. Das Coronavirus habe die Konsumentenstimmung auf historische Tiefstwerte sinken lassen, teilte das Staatsekretariat für Wirtschaft (Seco) aufgrund provisorischer Daten am Mittwoch früher als geplant mit.
So gehen die Befragten von einer schweren Rezession aus und beurteilen die eigene finanzielle Lage so negativ wie seit den 1990er-Jahren nicht mehr. Gemäss den Daten fiel die Stimmung der Konsumenten auf -40,0 Punkte von einem Minus von 9,4 Punkten im Januar.
Die Erwartungen der Befragten für die allgemeine Wirtschaftsentwicklung haben sich dabei sehr stark verschlechtert. Der entsprechende Teilindex ist auf rekordtiefe -83,6 Punkte (-7,1) abgestürzt. Auch für ihr eigenes Budget stellen sich die Befragten auf schlechte Zeiten ein. Der Teilindex zur erwarteten finanziellen Lage liegt neu bei -24,3 Punkten (-8,0).
Zudem wurde die Frage, ob derzeit ein guter Moment für grössere Anschaffungen sei, so negativ beantwortet wie noch nie. Dieser Teilindex steht bei -47,9 Punkten (-8,3). Dazu tragen laut Seco sowohl die aktuell sehr grosse Unsicherheit als auch die Schliessung zahlreicher Geschäfte bei.
Die definitiven Zahlen zur Konsumentenstimmung sind für den 5. Mai angesagt.
10.31: Im Kanton Tessin sind in den letzten 24 Stunden erneut fünf Personen an der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben. 15 Personen sind neu positiv auf das Virus getestet worden.
Insgesamt wurden bis Mittwochmorgen im Kanton Tessin 2927 Personen positiv auf das Virus getestet. 263 Menschen verloren aufgrund des Coronavirus ihr Leben. 548 Personen konnten bisher aus den Tessiner Spitälern entlassen werden.
09.30: Der Schweiz fehlt es an allen Fronten an Schutzmasken. Doch wie konnte es soweit kommen und wie lange dauert das Debakel noch an? Hier finden Sie die wichtigsten Antworten.
Wie viele Schutzmasken fehlen der Schweiz?
Eine genaue Zahl zu nennen, ist schwierig, da sich der Verbrauch stetig vergrössert. Spitalchefs und Kantonsapotheker schildern regelmässig, wie sie die chirurgischen Masken über abenteuerliche Lieferketten beschaffen. Und dies meist zu Wucherpreisen!
Doch zur Betreuung der Corona-Patienten sind die Masken essenziell. Der Verbrauch dieser Masken beträgt gemäss Schätzungen rund zwei Millionen – pro Tag. Wie viele Masken die Spitäler besitzen, lässt sich derzeit nicht ausfindig machen.
Der Bund jedoch besass Stand anfangs April gemäss «NZZ» gut 13 Millionen Hygienemasken und gegen 900'000 medizinische Schutzmasken. Später bezifferte Daniel Koch vom BAG den Vorrat auf 90 Millionen Hygiene- und vier Millionen Schutzmasken. Ob das die Bestände der Spitäler umfasst, liess er offen.
Eine genaue Zahl will und kann der Bund offenbar nicht nennen. Dafür fehlt schlicht die Übersicht über die Lager und Bestellungen der Kantone und Spitäler. Auch darüber, wie viele Masken effektiv nötig wären. Um die ganze Bevölkerung mit Masken zu versorgen bis zum Ende der Pandemie, bräuchte es wohl 300 Millionen Masken, rechnete BAG-Spitzenmann Daniel Koch kürzlich.
Wem fehlen die Schutzmasken in der Corona-Krise besonders?
Da in der Schweiz noch keine Tragepflicht wie beispielsweise in Österreich gilt, fehlen die Masken besonders den Hilfskräften an der Front: Dem Medizin-Personal. Also Ärzten, Pflegepersonal etc.
Doch auch Institutionen wie Pflegeheime, Spitex oder freischaffende Hebammen verfügten zum Pandemie-Beginn teilweise sogar über gar keine Masken.
Warum steckt die Schweiz in diesem Debakel?
Dafür gibt es verschiedene Gründe. In den letzten Tagen rückte der Fokus auf den Bund, der gemäss Recherchen des «Tagesanzeigers» schon länger über den Mangel Bescheid wusste. Demnach versuchte das Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung BWL offenbar seit Jahren, ein Pflichtlager für Schutzmasken einzurichten.
Doch die Pläne scheiterten. In erster Linie sind Spitäler für den Masken-Vorrat zuständig. So steht es im Pandemieplan des Bundes. Jedes Spital sollte so viele Masken lagern, wie es in normalen Zeiten in viereinhalb Monaten verbraucht. Dem ist jedoch keinesfalls so, wie der Bund bereits 2016 aufdeckte.
Der nötige Vorrat von besonders schützenden FFP-2 Masken war in den Kantonen gerade mal zu 65 Prozent gedeckt. Trotzdem blieb es lediglich bei einer Empfehlung für Spitäler. Doch auch wenn es eine Pflicht gegeben hätte, wäre die Situation kaum besser. Denn der Pandemieplan ist auf eine Grippepandemie ausgerichtet und nicht auf eine des neuartigen Coronavirus.
Gibt es bald eine Lösung für das Masken-Debakel?
Tatsächlich gibt es Licht am Ende dieses Debakel-Tunnels. Zwar hatte Gesundheitsminister Berset schon am 25. März angekündigt, man könne mit der Produktion von 40'000 Masken pro Tag beginnen. Doch die Produktion kommt erst jetzt ins Rollen. Der Bund wählte dafür das Unternehmen Flawa Consumer mit Sitz in Flawil SG aus und investierte 1,5 Millionen Franken in den Kauf zweier Maschinen.
Wie der «Kassensturz» gestern berichtete, hat deren Produktion nun begonnen. Damit könnte der Maskenvorrat in der Schweiz auf mehrere hunderttausend Stück pro Woche wachsen.
Kurz vor der Produktion steht auch die auf Medizinalprodukte spezialisierte Firma Wernli in Rothrist AG, wie die «Sonntagszeitung» berichtete. Diese bestellte Spezialstoff und Maschinen und sollten ursprünglich ebenfalls diese Woche beginnen. Wie die Firma jedoch gegenüber Nau.ch erklärt, hätten die Maschinen Verspätung – der Start wird sich einige Tage verzögern.
Kommt in der Schweiz eine Masken-Pflicht?
Morgen wird der Bundesrat über weitere Massnahmen und mögliche Lockerungen informieren. Dass es zu einer Maskenpflicht kommt, scheint unwahrscheinlich. Der Bundesrat setzt grundsätzlich mehr auf Empfehlungen, wie beispielsweise die Empfehlungen zum Oster-Wochenende gezeigt haben.
Dass es zu einer Masken-Trage-Empfehlung kommt, ist hingegen plausibel. Gesundheitsminister Alain Berset zeigte sich in den vergangenen Tagen offen gegenüber einer Empfehlung. Insbesondere im Hinblick auf baldige Lockerungen der Corona-Regeln.
06.43: Der Schweizer Bauernverband SBV sieht in der Coronavirus-Krise die Zeit gekommen, den Selbstversorgungsgrad der Schweiz hochzuhalten. Dies sagte der Direktor des Schweizer Bauernverbandes, Martin Rufer, in einem Interview mit den «Zeitungen der CH-Media» vom Mittwoch.
«Bisher hatten wir einen Selbstversorgungsgrad von knapp 60 Prozent. Unser Ziel ist, dieses Niveau zu halten», sagte Rufer. Ginge es nach dem Bundesrat, solle der Selbstversorgungsgrad aber mit der neuen Agrarpolitik auf 52 Prozent sinken. «Das ist für uns nicht akzeptabel», betonte er.
«Die Coronakrise zeigt auf, dass kurze, nicht globalisierte Wertschöpfungsketten durchaus ihre Vorteile haben. Die regionale Produktion mit kürzeren Wegen ist zuverlässiger und robuster, die globalisiere anfälliger», erklärte der Bauernverbandsdirektor.
06.14: Schutzmasken made in Switzerland: In der Schweiz kommen bald die ersten maschinell hergestellten Schutzmasken auf den Markt.
Eigentlich sollten die Masken bereits Ende März erhältlich gewesen sein. «Wir konnten nicht voraussehen, dass sich die Lieferketten des Rohmaterials dermassen verändern», so Claude Rieser Geschäftsführer der Flawa Consumer GMBH gegenüber dem «Kassensturz».
«Es ist viel schwieriger die Rohmaterialien zu bekommen», erklärt er.
Anfänglich will die St. Galler Firma rund 70'000 Masken pro Woche produzieren. Dann will sie die Produktion auf 200'000 Stück steigern.
Eine Box mit 50 Paar Masken soll für rund 49 Franken auf den Markt kommen. «Eine Maske kostet also etwa einen Franken. Wir verdienen keine goldene Nase damit», so Rieser.
Neben der Flawa ist St. Gallen will auch die Firma Wero im Kanton Aargau mit der maschinellen Produktion von Masken beginnen.
Masken-Handarbeit in Bern
Auch von Hand werden Masken hergestellt. So etwa die Lanz-Anliker AG in Bern.
Die Masken können laut Inhaber Peter Hirschi ausgekocht und wiederverwendet werden. So können sie bis zu einem Monat gebraucht werden.
Die Firma stellt aktuell rund 2000 wiederverwendbare Masken am Tag her.
Doch selbst die gesteigerte Produktion an Masken schweizweit, reicht nicht aus, um die gesamte Bevölkerung auszustatten.
06.00: Der Gründer des Weltwirtschaftsforums WEF, Klaus Schwab, sieht die Schweiz trotz der Coronavirus-Pandemie gut für die Zukunft gerüstet. «Wenn wir die Gesamtschulden vergleichen, stehen wir im internationalen Vergleich sehr gut da», sagte er dem «Blick» vom Mittwoch.
Dies gelte, «auch wenn die private Verschuldung wegen der Hypothekenlast hoch ist», betonte der 82-Jährige. Die Schweiz habe in guten Zeiten einen Schuldenberg abgebaut, hiess es weiter.
«Bereits Anfang dieses Jahres bestand eine globale Schuld vom Dreifachen der Weltwirtschaftsleistung», erklärte Schwab. Dieser «Schulden-Rucksack» werde jetzt noch schwerer beladen, mahnte er.
In der reichen Schweiz könne man sich die Einschränkungen des öffentlichen Lebens sowie im Wirtschaftsbereich aber problemlos leisten, «damit nicht alte Menschen - die unseren Wohlstand aufgebaut haben - in einer Turnhalle notdürftig versorgt werdenv müssten, betonte er.
Unternehmen, die allerdings nur auf maximalen Profit aus seien und diesen an ihre Aktionäre ausschütten würden, hätten weniger Lebenschancen, als Firmen, die in die Zukunft investierten, erklärte Schwab ausserdem. Es sei derzeit besser, «wenn bedrohte Unternehmen ihre Reserven füllen», führte er gegenüber dem «Blick» weiter aus.
04.00: Die Piratenpartei pfeift den Bundesrat zurück, indem sie ihn auffordert, sich an den Grundsatz der Verhältnismässigkeit zu halten.
Das Recht auf Gesundheit verpflichte den Bundesrat, weitreichende Massnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus zu verordnen, aber er sei auch gehalten abzuwägen, ob die Schwere der Eingriffe verhältnismässig sei.
«Wir fordern, dass die in der Covid-19-Verordnung 2 festgehaltenen Massnahmen regelmässig auf ihre Verhältnismässigkeit überprüft werden», schreibt die Partei in einer Mitteilung vom Dienstagabend.
Und weiter: «Konkret fordern wir den Bundesrat auf, mit dem Ausstieg aus dem Lockdown auch die schrittweise Wiederherstellung der Grundrechte zu sichern und diese in nützlicher Frist vollständig wiederherzustellen.»
Eingriff in das Recht für Privatsphäre
Den «massiven Ausbau der Videoüberwachung durch kantonale Behörden und das Tracking von Standortdaten von Mobiltelefonen» halte die Partei «für massiv unverhältnismässig».
Dieser Eingriff in das Recht auf Privatsphäre sei umgehend zu stoppen. «Die exzessive Kontrolle durch technologische Mittel wie sie verschiedene Länder nun massiv ausüben», sei eine «unangebrachte Ausnutzung der Notlage der Bevölkerung», heisst es in der Mitteilung weiter.
19.30: Seit dem 17. März sind Bildungsinstitutionen in der Schweiz geschlossen. Weiterhin erlaubt ist hingegen die Kinderbetreuung. Und genau hier liegt das Problem der Spielgruppen, sagt Viviane Lauer, Leiterin der Waldspielgruppe Wurzelstufe.
Denn: Spielgruppen definieren sich im Bereich der Frühen Bildung, Betreuung und Erziehung (FBBE) klar als Bildungsangebote. Sie sind somit auch von der Zwangsschliessung betroffen. Sie unterscheiden sich somit von den Kitas, die zur Betreuung weiterhin betrieben werden können, wegen den vielen wegbleibenden Kindern aber auch in Existenznöte geraten sind.
Je nach Kanton sind die Spielgruppen als Betreuungs- oder Freizeitangebot eingestuft – kriegen also eine Erwerbsersatzentschädigung oder eben nicht. Im Kanton Zürich etwa gibt es keine finanzielle Unterstützung, weil Spielgruppen nicht zu den in der Covid-19-Verordnung 2 erfassten Betriebe gehören.
Ohne Entschädigung bleibt nur die Hoffnung, dass die Eltern weiterhin für eine geschlossene Spielgruppe bezahlen. Denn das ist die Haupteinnahmequelle, oft sogar die einzige.
Dass die Spielgruppen von der Schliessung betroffen sind, sei völlig richtig, sagt Suzanne Kobel, Leiterin der Waldspielgruppe Tuusigfüessler in Münsingen BE. Wie sie bei Nau.ch begründet, sei eine Öffnung derzeit nicht zu verantworten. «Wir betreuen zehn Kinder und diese halten sich natürlich nicht an die Abstandsregeln.» Erst wenn auch der Schulbetrieb wieder aufgenommen werden kann, will sie wieder öffnen.
Forderung nach einheitlicher Unterstützung
Lauer ist ebenfalls Mitglied des Schweizerischen Spielgruppen-Leiterinnen-Verbands (SSLV). Sie befürchtet, dass bei einer Lockerung der Massnahmen wieder dieselbe unsichere Situation entstehen würde. Bereits jetzt hätten einzelne Kantone Spielgruppen die Genehmigung zur Wiedereröffnung erteilt.
Deshalb fordert der Verband eine klare schweizweite Zuteilung von Spielgruppen zum Bereich Bildung und somit eine gleiche Behandlung wie für Schulen und Kindergärten. Diese Zuteilung berechtige auch zu einer Erwerbsersatz-Entschädigung.
Damit alle Mitarbeitenden ein Anrecht auf finanzielle Förderung erhielten, soll der Bundesrat ausserdem die Mindestlohngrenze von 500 Franken pro Monat ganz abschaffen.
Die Forderungen an den Bundesrat und die Bildungsdirektion des Kantons Zürich stellt auch Narcisa Togni, Betreiberin der Zürcher Spielgruppe im Kinderhaus Entlisberg, in einer Onlinepetition. Ihr fehlen noch knapp 900 der 10'000 Unterschriften.
17.50: Der Flughafen Zürich bekommt die Auswirkungen des Coronavirus zu spüren. Im März sind 890’134 Passagiere über den Flughafen Zürich geflogen, das entspricht einem Minus von 63.2% gegenüber derselben Periode des Vorjahres.
Die Anzahl Flugbewegungen sank im Vergleich zum Vorjahresmonat um 49.5% auf 11’135 Starts oder Landungen. Die durchschnittliche Zahl Passagiere pro Flug lag mit 97.6 Fluggästen -21.6% unter dem Vorjahresniveau. Die Sitzplatzauslastung ist im Berichtsmonat um 19.0 Prozentpunkte auf 56.5% gesunken.
Insgesamt wurden am Flughafen Zürich im März 25’491 Tonnen Fracht abgewickelt. Das entspricht einem Rückgang von 39.6% gegenüber dem Vorjahresmonat. In den ersten zwei Aprilwochen haben sich die Anzahl Flugbewegungen und die Anzahl Passagiere nochmals deutlich reduziert, momentan unter 5% des Vorjahres.