Coronavirus: Schweizer reisen trotz Quarantäne in Risikogebiete
Immer mehr Länder kommen wegen des Coronavirus auf die Risikoliste des BAG. Das Reisen in die betroffenen Regionen ist bei vielen aber längst kein Tabu mehr.
Das Wichtigste in Kürze
- Auf der neusten BAG-Risikoliste sind weitere europäische Länder hinzugekommen.
- Neu gilt die Quarantäne auch für Portugal, Grossbritannien und Ligurien in Italien.
- Die Risikogebiete werden gemäss Tui aber zunehmend trotzdem besucht.
Grossbritannien, Holland, Portugal und Ligurien in Italien: Die BAG-Risikoliste wird immer länger, eine langfristige Ferienplanung immer schwieriger.
Die Reiselust vergeht den Schweizern trotzdem nicht. So wurde am vergangenen Wochenende das Flugangebot der «Swiss» von Portugal nach Zürich und Genf aufgestockt. «So konnten wir sicherstellen, dass unsere Fluggäste sicher und zeitnah heimkehren können», schreibt die Airline auf Anfrage.
Bei Bedarf würden erneut entsprechende Anpassungen an das Flugprogramm vorgenommen werden, ergänzt die Swiss.
Dies scheint insbesondere bei der Anpassung der Risikoliste der Fall zu sein. Denn: Dank einer vorzeitigen Umbuchung können Tausende Schweizer Touristen die Pflicht-Quarantäne umgehen.
Schweizer pfeifen teilweise auf BAG-Risikoliste
Doch das zehntägige Ausgangsverbot ist nicht für alle Reisende ein Hindernis. Wie der Reiseveranstalters Tui auf Anfrage erklärt, gibt es immer mehr Gäste, die trotz Quarantäne in Risikogebiete verreisen.
«Die Lockdown-Phase hat gezeigt, dass Homeoffice vielerorts möglich ist. So reisen einige Kunden trotz der BAG-Liste in die wohlverdienten Ferien», schreibt Tui.
Auch Hotelplan bestätigt auf Anfrage, dass es vereinzelt Kunden gibt, die ihre gebuchte Reise trotz Quarantäne-Pflicht bei der Rückkehr antreten.
Laut dem Schweizer Reiseunternehmen handle es sich dabei aber noch immer um eine Minderheit. «Einen Trend, dass Kunden die Reise in ein Risikogebiet vermehrt antreten, können wir zurzeit nicht feststellen», schreibt eine Mediensprecherin.
Coronavirus: Kuoni bedauert Quarantäne-Pflicht
Ähnlich sieht es Kuoni, wo «infolge der Unwägbarkeiten der Quarantäneliste» wenn überhaupt viele kurzfristige Buchungen eingehen.
Das Angebot, die Reise kostenlos umbuchen oder stornieren zu können, würde von vielen Kunden angenommen werden. «Es ist aber nicht auszuschliessen, dass mittel- und langfristig Quarantäne-Aufenthalte vermehrt in Kauf genommen werden», schreibt ein Mediensprecher des Reisekonzerns.
Ohnehin setze man sich dafür ein, dass künftig von der zehntägigen Quarantäne-Pflicht für alle Reisenden aus Risikogebieten abgesehen wird. «Das heute angewendete Instrument verunmöglicht zahlreiche Riesen, deren Gesundheitsschutz durch umfangreiche Massnahmen bestmöglich gewährleistet ist.»