Coronavirus: SVP kritisiert mangelnde Daten auf Intensivstationen
Die SP will neue Schliessungen, um Corona unter Kontrolle zu kriegen. Die SVP kritisiert Kantone und BAG und plädiert für die Eigenverantwortung.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Corona-Situation ist laut SP-Molina ausser Kontrolle, es sei fünf nach zwölf.
- SVP-Friedli fordert bessere Daten aus den Intensivstationen zu den Covid-Patienten.
- Hysterie sei eine schlechte Politik, man müsse durchatmen und analysieren.
An Silvester besprach der Bundesrat an einer Krisen-Telefonkonferenz das weitere Vorgehen angesichts rasant steigender Ansteckungen mit Corona. Das Ergebnis: Weitere Massnahmen seien im Moment nicht notwendig. Man brauche zuerst Daten zur Omikron-Variante und aus den Intensivstationen.
Die schlechte Datenlage kritisiert auch SVP-Nationalrätin Esther Friedli im «Sonntalk» von TeleZüri. Es sei «erschreckend», dass keine besseren Daten darüber vorliegen, wer auf den Intensivstationen liege. Das sei «ein grosses Versagen der Kantone und des Bundesamts für Gesundheit».
Dass der Bundesrat keine neuen Massnahmen zur Eindämmung des Coronavirus beschlossen hat, begrüsst die Restaurant-Besitzerin. Man müsse zuerst schauen, welchen Effekt die letzten Verschärfungen von vor zwei Wochen haben. «Hysterie ist im Moment die falsche Politik», sagt Friedli und plädiert für «Durchatmen und Analysieren».
Dies sieht SP-Nationalrat Fabian Molina ganz anders: «Wir sind in der schwierigsten Situation der Pandemie, die Zahlen explodieren, das pandemische Geschehen ist ausser Kontrolle.» Zudem rechnet er mit einer baldigen «dramatischen Zunahme der Fälle auf der Intensivstation. Es sei fünf nach zwölf, er erwarte, dass der Bundesrat neue Massnahmen gegen Corona beschliesse. Denn die Gesundheitsversorgung für alle sei nicht mehr garantiert.
Laut Molina, einem Befürworter einer allgemeinen Impfpflicht, werde man im Januar nicht mehr um Schliessungen herumkommen. Dies sei «äusserst bedauerlich. Denn wir hätten es in der Hand gehabt, einen anderen Weg zu gehen».
Friedli: Maske wird wieder viel besser getragen
Friedli warnt vor den «immensen Schäden», die Schliessungen für die Wirtschaft und die Gesellschaft. Sie bevorzugt Eigenverantwortung – und diese nähmen viele Leute wahr. Zudem werde auch die Maske wieder viel besser getragen. «Wir dürfen den Leuten etwas zutrauen.»
Sie fordert auch, sich von den «täglichen Fallzahlen, die eigentlich nichts sagen,» zu lösen. Stattdessen sollte der Fokus auf die Spitalkapazitäten gerichtet werden.