Coronavirus: Ungeimpfte Mitarbeiter schleppen Corona ins Heim

Immer wieder gibt es in Altersheimen Ausbrüche des Coronavirus. Der Verband lehnt ein Impfobligatorium weiter ab. Auch die Tertianum-Gruppe ist dagegen.

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Auch in den Altersheimen grassiert das Coronavirus. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Immer wieder kommt es in Schweizer Altersheimen zu Ausbrüchen des Coronavirus.
  • Der Verband der Heime stellt sich gegen ein Impfobligatorium.
  • Auch die Tertianum-Gruppe, wo es zuletzt Ausbrüche gab, möchte eine solche nicht.

In den vergangenen Monaten gab es in Schweizer Altersheimen immer wieder Ausbrüche des Coronavirus. Zuletzt im Alters- und Pflegeheim «Im Brühl» in Spreitenbach AG. Auch in anderen Kantonen gab es Fälle dieser Corona-Cluster.

Coronavirus: Verband lehnt Impfobligatorium ab

Eingeschleppt wurde das Coronavirus durch «ungeimpfte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter», wie Marianne Häuptli von der Tertianum-Gruppe gegenüber «Medinside» erklärt.

Da für die Besucherinnen und Besucher eine strenge 3G-Regel gelte, müsste das Personal Träger des Virus gewesen sein.

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Seniorinnen und Senioren warten auf ihre Impfung gegen das Coronavirus durch Pflegefachleute. - Keystone

Wer genau der sogenannte «Patient Zero» jeweils war, ist ungewiss. «Man findet nicht immer heraus, wer es war», so Häuptli.

Brisant: Zwei Bewohner sind wegen dem Durchbruch sogar gestorben. «Diese waren jedoch bereits vor dem Impfdurchbruch sehr geschwächt», heisst es.

Wäre es also nicht längst an der Zeit, dass Alters- und Pflegeheime ein Impfobligatorium einführen? Geht es nach SVP-Politiker Marco Chiesa, dann Ja. Geht es nach dem Heim-Verband Curaviva, dann Nein.

Individuelle Entscheide respektieren

«Der Verband trägt die Impfempfehlungen des Bundes mit und lehnt ein Impfobligatorium ab.» Dies sagt Markus Leser auf Anfrage von Nau.ch. Er ist Leiter des Fachbereichs Menschen im Alter und Geschäftsleitungsmitglied bei Curaviva.

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Nebst den normalen Hygienemassnahmen gilt für Besucher im Tertianum in Chiasso Schutzmasken-Pflicht. (Symbolbild) - Keystone

Die Impfungen gegen das Coronavirus würden in erster Linie als Selbstschutz für das Personal dienen. Es sei richtig, dass das Vakzin den Angestellten zur Verfügung stehe. Allerdings: «Es gilt, die individuellen Entscheide bezüglich der Impfung der Mitarbeitenden zu respektieren», so Leser.

Und auch der Schweizerische Verband der Pflegefachkräfte SBK distanziert sich von einer Impfpflicht im Pflegebereich: «Die Forderung nach einem Impfobligatorium ist aus fachlicher Sicht nicht nachvollziehbar», sagt Roswitha Koch gegenüber Nau.ch.

Auch Tertianum-Gruppe gegen Obligatorium

Eine ähnliche Sicht der Dinge hat auch die Tertianum-Gruppe selbst. Auf Anfrage hiess es: «Eine generelle Impfpflicht sieht Tertianum nicht, es braucht die persönliche Zustimmung von den betroffenen Personen.»

Man engagiere sich für Aufklärung zum Thema Impfung. Ausserdem sei man froh, dass sich ein Grossteil der Mitarbeitenden gegen das Coronavirus haben impfen lassen.

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