Coronavirus: Weihnachtsmarkt in Montreux VD bangt um Durchführung
In den Nachbarländern werden Weihnachtsmärkte kurzfristig abgesagt. Deutschschweizer Veranstalter denken nicht ans Aufgeben, aber in Montreux VD zittert man.
Das Wichtigste in Kürze
- In Deutschland und Österreich werden Weihnachtsmärkte wegen dem Coronavirus abgesagt.
- Auch in der Schweiz sorgen sich die Betreiber in Montreux VD um die Durchführung.
- Während andere dank Zäunen auf 3G setzen können, ist dies für Montreux nicht möglich.
Volle Spitäler, täglich steigende Neuinfektionen und die fünfte Welle des Coronavirus. Keine guten Voraussetzungen für die Weihnachtsmärkte in Deutschland. Deshalb wurde der Christkindlmarkt in München abgesagt. Es ist nicht der einzige Weihnachtsmarkt, der seine Stände noch vor der Eröffnung dicht macht.
Auch in Berlin wurden mehrere Märkte abgesagt. Viele von denen, die noch stattfinden, führen ein strenges 2G-Konzept ein. Nur Geimpfte oder Genesene dürfen das Marktgelände betreten. Droht nun, da in der Schweiz die Infektionszahlen täglich ansteigen, die Weihnachtsstimmung auch hierzulande zu erlöschen?
Bern denkt nicht an Absage
Ein klares «Nein» kommt direkt aus Bern. Beim Sternenmarkt denkt man so kurz vor der Eröffnung kommendes Wochenende gar nicht erst an eine Absage. Zu weit sei man bereits gekommen. Zu gross war der Frust beim Verzicht im letzten Jahr.
Ganz anders ist die Stimmung in der Westschweiz. Die Organisatoren des Weihnachtsmarktes in Montreux VD haben nämlich einen Nachteil gegenüber ihren Kollegen in der Hauptstadt.
Keine Zertifikatspflicht – Zaun fehlt
«Es wäre unmöglich, um den Weihnachtsmarkt herum einen Zaun zu errichten», erklärt Susanne Demierre von «Montreux Noël» gegenüber Nau.ch. Denn dieser Markt erstreckt sich immer entlang der Seepromenade, findet also nicht wie andernorts auf einem zentralen Platz statt.
Daher ist gemäss aktuellen Informationen der Webseite momentan keine Zertifikatspflicht für den Aussenbereich geplant. Erst, wenn man eine der Hütten oder die Eishalle betritt, muss man gegen das Coronavirus geimpft, genesen oder getestet sein.
«Wir machen uns natürlich Sorgen – im schlimmsten Fall müssen wir schliessen», befürchtet Demierre. Die Organisatoren befänden sich in stetigem Austausch mit der Corona-Taskforce des Kantons Waadt. «Falls es neue Massnahmen, etwa eine Maskenpflicht draussen geben sollte, erfahren wir das sofort.»
Deutschschweizer trotz Coronavirus optimistisch
In der Deutschschweiz gibt man sich deutlich optimistischer. «Die Vorbereitungen für den Weihnachtsmarkt sind in vollem Gang und wir planen, den Markt am 25. November zu eröffnen.» Dies teilt Sabine Horvath vom Weihnachtsmarkt in Basel mit.
Auch in Luzern sorge man sich nicht um eine Absage, so der OK-Präsident des Weihnachtsmarkts, Rico De Bona. «Wir führen einen Markt nach den Vorgaben des schweizerischen Marktverbandes durch. Wir sind keine Veranstaltung nach den entsprechenden Rechtsgrundlagen.»
Genf hat Vorsprung
Einen Vorsprung gegenüber den anderen Weihnachtsmärkten hat der in den englischen Gärten in Genf. Hier hat der Betrieb mit Zertifikatspflicht wegen des Coronavirus nämlich schon am gestrigen Donnerstag begonnen.