Coronavirus: Will die Jugend überhaupt Massnahmen-frei feiern?
Nach zwei Jahren voller Einschränkungen wegen des Coronavirus schöpft das Partyvolk jetzt wieder Hoffnung. Doch längst nicht alle wollen sofort wieder feiern.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Bundesrat stellt eine Abschaffung der Zertifikatspflicht in Clubs in Aussicht.
- Das Partyvolk ist ob der Ankündigung gespalten.
- Längst nicht alle wollen sofort wieder ohne Schutzmassnahmen feiern gehen.
Zu den ganz grossen Verlierern dieser Pandemie gehört die Jugend. Weil Clubs epidemiologisch als sehr heikel eingestuft werden, war das Nachtleben in den letzten zwei Jahren bestenfalls eingeschränkt möglich.
Jetzt stellt der Bundesrat weitere Lockerungen in Aussicht. Die Bar- und Clubkommission hofft, dass dabei insbesondere die Zertifikatspflicht wieder abgeschafft wird. Auch beim Partyvolk wäre die Freude darüber gross – es gibt aber auch kritische Stimmen unter den Jugendlichen.
Ungeimpfte wollen ihr altes Leben zurück
Klar ist der Fall für Sara aus Zürich: «Ich würde mich sehr darüber freuen. Ich will einfach wieder mein altes Leben zurück», so die Ungeimpfte. Irgendwann müsse die Normalität ja sowieso wieder zurückkehren.
Bezüglich Ausgang haben die Massnahmen wegen des Coronavirus viele Freundeskreise gespalten. Auch Diellza und Ivo, beide ebenfalls aus Zürich, freuen sich darauf, wieder mit allen Freunden weggehen zu können.
Diellza hat sich kürzlich gegen das Coronavirus boostern lassen, damit sie wieder unkompliziert feiern kann. «Aber ich bin schon sehr froh, dass wieder alle mitkommen können, auch die Ungeimpften.»
«Ich bin froh, dass es mit der Pandemie zu Ende geht. Die Leute wollen wieder raus, das ist doch ganz normal», findet auch Ivo. «Es ist ein Bedürfnis, dass wir zwei Jahre unterdrücken mussten. Irgendwann platzts.»
Coronavirus: «Würde mich im Club unsicher fühlen»
Längst nicht alle teilen diese Meinung. Für Anna aus Bern würde die Abschaffung der Zertifikatspflicht zu früh kommen. «Ich finde das gefährlich, in den Clubs wo man steht und tanzt, sollte man das beibehalten.» Sie will künftig eher im Privaten feiern und Nachtclubs meiden.
Auch für Robbit aus Bern kommen die Lockerungen zu schnell. «Die Zahlen sind noch so hoch, ich fände das zu früh. Ich würde mich im Club unsicher fühlen.»
Man könne sich immer noch so einfach anstecken und es dann in die Familie nach Hause bringen. «Lieber noch nicht jetzt».
Bars und Clubs hoffen auf Variante 1
Der Bundesrat hat zwei Varianten in die Vernehmlassung geschickt. Einerseits schlägt er die Aufhebung sämtlicher Massnahmen per 17. Februar vor.
Sollte die epidemiologische Lage zu jenem Zeitpunkt aber noch zu unsicher sein, will die Regierung schrittweise vorgehen. Dann würde die aktuell gültige 2G-Plus-Regel auf 2G herabgestuft werden.