Covid-19 wirkte sich 2020 kaum auf Sozialhilfe aus

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Neuchâtel,

Im Jahr 2020 hat sich die Corona-Pandemie nicht besonders stark auf die Sozialhilfe ausgewirkt. Die Ablösequote hingegen war sehr gering.

Die Sozialhilfequote blieb 2020 trotz Covid-19 unverändert. Zwar gab es weniger Ablösungen, aber auch weniger Gesuche von Asylsuchenden. Massnahmen von Bund und Kantonen federten zudem Auswirkungen wie die gestiegene Arbeitslosigkeit ab (Archivbild).
Die Sozialhilfequote blieb 2020 trotz Covid-19 unverändert. Zwar gab es weniger Ablösungen, aber auch weniger Gesuche von Asylsuchenden. Massnahmen von Bund und Kantonen federten zudem Auswirkungen wie die gestiegene Arbeitslosigkeit ab (Archivbild). - sda - Keystone/CHRISTIAN BEUTLER

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Corona-Pandemie hat sich nicht besonders stark auf die Sozialhilfe 2020 ausgewirkt.
  • Demnach blieb die Sozialhilfequote unverändert bei 3,2 Prozent.
  • Die Ablösequote hingegen war seit 2013 nicht mehr so gering.

Die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf die Sozialhilfe waren 2020 gering. Die Sozialhilfequote blieb unverändert bei 3,2 Prozent. Allerdings fiel es den Unterstützten schwieriger, wieder auf die Beine zu kommen. Die Ablösequote war seit 2013 nicht mehr so gering.

272'100 Personen haben im ersten Coronajahr mindestens einmal eine finanzielle Leistung der wirtschaftlichen Sozialhilfe erhalten. Das waren 633 Personen mehr als im Jahr davor. Das Plus von 0,2 Prozent wirkte sich allerdings nicht auf die Sozialhilfequote aus: Der Anteil aller sozialhilfebeziehenden Personen an der ständigen Wohnbevölkerung blieb unverändert bei 3,2 Prozent.

4,5 Prozent weniger Ablösungen

Freilich ging der Anteil der abgelösten Haushalte an allen unterstützten Haushalten 2020 von 29,7 auf 28,3 Prozent zurück. Nur rund 48'600 Haushalte konnten von der Sozialhilfe abgelöst werden, das sind rund 4,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Der Anteil an Unterstützten, die in die Erwerbsarbeit wechselten, sank – derjenige der Übertritte in andere Sozialleistungen stieg. Das zeigen die am Dienstag veröffentlichten Zahlen des Bundesamts für Statistik (BFS).

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Obdachlose Menschen müssen bei der Sozialhilfe angemeldet sein, wenn sie Hilfe bei der Lösung des Problems wollen. (Symbolbild) - Keystone

Die negativen Auswirkungen der mangelnden Ablösung wurden teilweise dadurch kompensiert, dass die Anzahl der Asylsuchenden um 22,6 Prozent zurückging - wegen coronabedingter Grenzschliessungen einerseits und beschleunigten Asylverfahren anderseits. Als Folge dieser Entwicklungen nahm die Anzahl der in der Statistik ausgewiesenen sozialhilfebeziehenden Asylsuchenden um 35,5 Prozent ab.

Die erhöhte Arbeitslosigkeit und schwierige wirtschaftliche Lage übertrug sich gemäss BFS 2020 kaum auf die Sozialhilfe. Gründe dafür seien unter anderem die Massnahmen von Bund und Kantonen zur Abfederung der wirtschaftlichen Folgen der Pandemie. Dazu gehören die Ausweitung der Kurzarbeit, die Unterstützung durch die Corona-Erwerbsausfallentschädigung und die Erhöhung der maximalen Bezugsdauer von Arbeitslosenentschädigungen um 5,5 Monate.

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