Credit Suisse

Credit Suisse: Neue Enthüllungen zu Nazi-Konten aus den 1940ern

Ines Biedenkapp
Ines Biedenkapp

Zürich,

Laut US-Senatsausschuss soll die Credit Suisse Informationen über Nazi-Konten aus dem Zweiten Weltkrieg verschwiegen haben.

Nazi Konten
Die Credit Suisse soll in einer Untersuchung der 90er Jahre Informationen zu Nazi Konten zurückgehalten haben. - keystone

Ein US-Senatsausschuss hat neue Beweise für Nazi-Verbindungen bei der Credit Suisse gefunden. Zehntausende historische Dokumente belegen, dass die Bank Informationen zurückgehalten hat, berichtet unter anderem die «ZDF heute».

Die Untersuchungen des Senats brachten 3'600 Schriftstücke und 40'000 Mikrofilme ans Licht. Diese zeigen Verbindungen von Kontoinhabern zum Nazi-Regime, schreibt die «Zeit».

Credit Suisse soll diese Dokumente bei früheren Ermittlungen in den 1990er Jahren nicht offengelegt haben. Gemäss «Bild» spielte der ehemalige US-Staatsanwalt Neil Barofsky eine Schlüsselrolle bei den Enthüllungen.

Neue Erkenntnisse zu Nazi-Konten

Barofsky entdeckte Konten, die von hochrangigen SS-Offizieren kontrolliert wurden. Viele Kundenakten trugen den Stempel «Amerikanische schwarze Liste».

Diese Liste führten die Alliierten für Personen und Unternehmen mit Verbindungen zu den Achsenmächten, schreibt «Tachles». Ein Dokument verweist auf eine Organisation, die jüdisches Vermögen verkaufte.

Nazi Konten
Credit Suisse soll jahrelang Nazi Konten geheim gehalten haben. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/MICHAEL BUHOLZER

«Unsere Untersuchung hat mehr als nur Steine ausgegraben – wir haben Felsbrocken gefunden», so das Untersuchungskomitee des US-Senats. Die Bank habe «jahrelang weitere Beweise für Nazi-Verbindungen versteckt», berichtet «Spiegel».

Umfang der Verstrickungen

Barofsky identifizierte Konten von mehreren hundert mutmasslichen Nazi-Vermittlern. Diese halfen den Nazis, Gold zu verstecken und illegale Transaktionen zu verschleiern.

Ein Nazi-Bankier, der jüdisches Vermögen plünderte, hatte mehrere Konten bei der Credit Suisse. Gemäss «Bild» habe auch ein deutsches Unternehmen mit KZ-Zwangsarbeitern führte ein Konto bei der Bank.

Reaktionen und Ausblick

Die UBS, die Credit Suisse übernommen hat, verspricht volle Kooperation. Sie will alle historischen Dokumente bereitstellen.

Bist du überrascht, dass diese Informationen erst jetzt an die Öffentlichkeit gelangen?

Die Untersuchungen des US-Senatskomitees dauern an. 1998 zahlten Schweizer Banken bereits 1,25 Milliarden Dollar (1,13 Milliarden Franken) an Holocaust-Überlebende, schreibt «SRF».

Der Fall wirft erneut Fragen zur Rolle der Schweizer Banken im Zweiten Weltkrieg auf. Die vollständige Aufarbeitung scheint noch nicht abgeschlossen zu sein.

Kommentare

User #1813 (nicht angemeldet)

Was sagt Trychler-Ueli dazu?

User #6443 (nicht angemeldet)

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