Crew der Fluggesellschaft Swiss hässig über neues Service-Konzept
Die Fluggesellschaft Swiss verfügt seit Kurzem über ein neues Service-Konzept. Das sorgt beim Personal für Stress – es übt harsche Kritik an seinem Arbeitgeber.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Swiss will ihren Service in der Business Class optimieren.
- Das neue Konzept sorgt beim Personal allerdings für Ärger.
- Einige Mitarbeitende sprechen von einem «Flop», andere gar von einer «Katastrophe».
Eigentlich wollte sich die Fluggesellschaft Swiss in Sachen Service verbessern. Doch das neue Konzept für die Business Class hat ein grosses Chaos ausgelöst. Die Mitarbeitenden sind sauer – sie sprechen gegenüber «CH Media» von einem «nicht auszuhaltenden Stress» oder gar einer «Katastrophe».
Die Idee des kürzlich lancierten Service-Konzepts: Alle Flight Attendants sollen eine bestimmte Anzahl Business-Passagiere bedienen, die sie für den gesamten Flug persönlich betreuen.
Lilian Obimo, Vorstandsmitglied der Kabinen-Gewerkschaft Kapers findet die Idee an sich gut. Doch in der Realität sei sie mit den verfügbaren Ressourcen «schlicht nicht machbar».
Personal muss Business-Gerichte einzeln von Hand servieren
Mit dem neuen Service-Konzept fehlt laut Obimo die gemeinsame Koordination. «Früher kümmerten wir uns alle gemeinsam um die Passagiere», sagt sie. Eine Person sei für die Koordination der Bordküche zuständig gewesen.
Heute würden die Crewmitglieder die einzelnen Schritte jedoch parallel ausführen. «Der Service wirkt unorganisiert», bemängelt das Kapers-Vorstandsmitglied. Auch für Kritik sorgt das neue Bestellungs-System per iPad: Statt per Trolley werden die Gerichte nun einzeln per Hand serviert, wodurch das Personal ständig hin und her renne.
Fluggesellschaft Swiss will neues Konzept nicht zurücknehmen
Bereits vor der Lancierung habe die Gewerkschaft das Unternehmen auf die Mängel des neuen Konzepts hingewiesen. Doch: «Das Management pochte darauf und nahm unsere Bedenken nicht ernst», klagt Lilian Obimo.
Weil gleichzeitig die Anzahl Crew-Mitglieder um eine Person reduziert wurde, dauere der Service länger. In der Folge haben sie weniger Ruhezeit – «und das ist sicherheitsrelevant.» Der Frust beim Personal sei enorm, so Kapers-Präsidentin Sandrine Nikolic-Fuss.
Trotzdem will die Fluggesellschaft Swiss das Konzept beibehalten. Sprecherin Meike Fuhlrott sagt gegenüber «CH Media», man nehme die Rückmeldungen ernst. «Nur so können wir die erforderlichen Anpassungen vornehmen, damit sich die neuen Prozesse schnellstmöglich etablieren können.»
Auf die Forderung, das Service-System zurückzuziehen, will die Airline aber nicht eingehen.