Fluggesellschaft Swiss: Airbus muss wegen Gepäckfächern in den Check
Wegen fehlerhafter Befestigungselemente und Mängel bei den Handgepäckfächern muss der Airbus A220 überprüft werden. Die Fluggesellschaft Swiss ist betroffen.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Luftfahrtbehörde hat zwei Sicherheitsanweisungen für den Airbus A220 erlassen.
- Es geht um fehlerhafte Befestigungselemente und Mängel in den Handgepäckfächern.
- Betreiber müssen betroffene Flugzeuge überprüfen und gegebenenfalls reparieren.
Der Airbus A220 muss in die Nachkontrolle. Die zuständige Luftfahrtbehörde hat zwei sogenannte Lufttüchtigkeitsanweisungen herausgegeben, die viele Airlines betreffen.
Betroffen sind unter anderem die Swiss und Air Baltic, an die die Fluggesellschaft Swiss einen Teil ihrer Flüge auslagert. Dies berichtet der «Aerotelegraph».
Kraftstoffleck droht
Die erste Anweisung betrifft fehlerhafte Befestigungselemente an der Verbindung zwischen Flügel und Rumpf der A220-100 und A220-300.
Bei Nacharbeiten stellte Airbus fest, dass Titan-Befestigungselemente statt der vorgesehenen Nickellegierung verbaut wurden.
Dies könnte die Verbindungsfestigkeit verringern und zu strukturellen Schäden führen, warnt die Luftfahrtbehörde. Zudem drohe ein Treibstoffleck, falls sich ein Befestigungselement löst.
Betreiber müssen die Elemente innerhalb von 500 Flügen ab Inkrafttreten der Anweisung oder spätestens bei 10'000 Flügen prüfen.
Falls Titan-Befestigungselemente entdeckt werden, muss Airbus informiert und nach dessen Instruktionen gehandelt werden.
«Gepäckfächer könnten Passagiere treffen»
Die zweite Anweisung betrifft die Handgepäckfächer des A220. Bei einer Qualitätsprüfung wurde festgestellt, dass einige Zugstangen, welche die Gepäckfächer bei einer Notlandung stützen, unzureichend gesichert sind.
Falls sich die Zugstangen lösen, bestehe die Gefahr, «dass die Gepäckfächer die Insassen der Passagierkabine treffen». Die Betreiber haben 48 Monate Zeit, die Stangen zu prüfen und gegebenenfalls neu einzustellen.
Betroffen sind Airbus A220-100 und A220-300 bestimmter Seriennummern. Zu den Betreibern gehören unter anderem Delta Air Lines, Air Baltic, Swiss, Korean Air, Air Tanzania und Air France.
Zusätzlich betrifft die erste Anweisung auch die Businessjet-Variante ACJ220.
Fluggesellschaft Swiss hat Inspektionen «umgehend in die Wege geleitet»
Die Swiss schreibt auf Anfrage, sie habe die angeordneten Inspektionen «umgehend in die Wege geleitet».
«Sie werden ergänzend zu den regulären Instandhaltungsarbeiten während der Wartung der Flugzeuge durchgeführt», erklärt Sprecherin Silvia Exer-Kuhn. Die Nachprüfungen plane man so früh wie möglich in geeignete Bodenzeiten der Flugzeuge ein.
Sollten Mängel auffallen, werden entsprechende Massnahmen getroffen. Bei sicherheitsrelevanten Problemen werde zusätzlich eine Meldung an die Behörden und an den zuständigen Hersteller gemacht, so Exer-Kuhn.
Die Fluggesellschaft Swiss verfügt über insgesamt 30 Flugzeuge des Typs A220, davon 9 A220-100 und 21 A220-300.