CVP liebäugelt mit neuem Namen – das gefällt nicht allen
Die CVP will ihren Namen wechseln. Das allerdings gefällt nicht allen Mitgliedern. Auch junge Frauen wollen um das «C» kämpfen.
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Das Wichtigste in Kürze
- Die CVP denkt über einen Namenswechsel nach.
- Vor allem die Jungen sind mit an Bord.
- Auch moderne junge Frauen wie Christina Bachmann-Roth sind gegen den Namenswechsel.
Wechseln sie ihn oder nicht? Die CVP denkt laut über eine Namensauffrischung nach. Es wäre nicht die erste in der Geschichte der Mitte-Partei. Fallen soll diesmal das «C», dass für «christlich» steht. Die Diskussion erneut angestossen hat Parteipräsident Gerhard Pfister.
Bundesrätin Viola Amherd hänge ebenfalls nicht am «C», wie sie im alten Jahr kundtat. Und auch die Jungen sind offen für einen neuen Namen.
CVP wird stark mit Kirche verbunden
«Problematisch am ‹C› ist, dass die Partei dann oft mit der Kirchenzugehörigkeit oder dem persönlichen Glauben verbunden wird», erklärt die ehemalige Nationalratskandidatin Christina Bachmann-Roth.
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Roth sorgte mit ihrer provokanten und für CVP-Verhältnisse erfrischend neuen Art von Wahlkampf schweizweit für Aufsehen. Sie setzt sich für moderne Lebensmodelle und feministische Anliegen ein. Nicht gerade traditionelle Kernkompetenzen ihrer Partei.
Feministisch und traditionell
Bachmann nickt. «Ich betreibe eine fortschrittliche und emanzipierte Politik.» Das heisse aber noch lange nicht, dass sie alle alten Zöpfe abschneiden wolle. «Ich stehe hinter dem ‹C› in unserem Parteinamen, weil sich diese Politik auch mit christlichen Werten führen lässt.»
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Bachmann ist nicht die erste, die um das «C» kämpfen will. Auch der Luzerner alt Nationalrat Pius Segmüller hat bereits erklärt, er trete aus, wenn der Name geändert werde.
«Christlich» als Sammelbegriff
Christlich meine, so Bachmann, nicht einen fixen Glauben oder eine bestimmte Zugehörigkeit zu einer Kirche. Vielmehr sei «christlich» historisch gewachsen und als Gefäss für Qualitäten wie «Solidarität, Einsatz für die Schwachen einer Gesellschaft, Gerechtigkeit für Minderheiten» antizipiert.
Damit leiste die CVP etwas, was der Schweizer Wertediskussion sonst abgehe: Tiefgründigkeit. Allerdings sollte die alte Marke mit neuen Werten bestückt werden. «Fortschrittlicher» müsse die CVP werden. Aber das liege durchaus im Bereich des Möglichen. «Das ‹C› steht ja nicht für Conservativ und verstaubt.»