Die CVP ist auf Namenssuche – und stösst damit einige vor den Kopf
Was ist die CVP ohne das «C», das für «christlich» steht? Nicht mehr meine Partei, findet Alt- Nationalrat Pius Segmüller (LU).
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Das Wichtigste in Kürze
- CVP-Präsident Gerhard Pfister denkt laut darüber nach, das «C» im Parteinamen zu streichen
- Auch Bundesrätin Viola Amherd oder die JCVP unterstützen die Idee.
- Andere hingegen drohen bei Namensänderung mit Austritt.
Die CVP denkt über eine Diät nach. Abgespeckt werden soll beim Namen, genauer: Das «C» muss weg. Die Diskussion darum zumindest hat Parteipräsident Gerhard Pfister kürzlich erneut lanciert. Ein Fakt, der nicht alle freut.
Laut eigenen Angaben hat Pfister allerdings eine Mehrheit hinter sich. Zudem hatte die Baselbieter Nationalrätin Elisabeth Schneider-Schneiter schon lange vorgeschlagen, am «C» zu sägen.
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Junge hängen nicht am «C»
Auch die Jungen stehen der Erfrischungskur ihrer christlich-demokratischen Partei wohlwollend gegenüber. Gegenüber «kath.ch» sagte JCVP-Präsidentin Sarah Bünter: «Heute steht die Religion anstelle der Inhalte häufig im Vordergrund und das möchten wir ändern.»
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Eine Namensänderung könnte hier ansetzen. «Wir diskutieren die Frage offen und lassen alle Meinungen zu», so Bünter. Bei den Gesprächen gehe es nicht nur um den Namen, sondern «vor allem um eine Schärfung unseres Profils». Davon sei der Name nur ein Teil.
Bundesrätin Viola Amherd erklärte, das «C» im Namen ihrer Partei bedeute ihr nicht allzu viel. Wichtiger seien die Werte, die dahinterstecken. Diese würden eine Namensänderung allerdings überdauern.
CVP-Alt-Nationalrat: «Bei Namensänderung trete ich aus»
Andere Christdemokraten hingegen identifizieren sich stark mit dem «C». So etwa der Bündner Nationalrat Martin Candinas. Er sei offen für Diskussionen, sagte er bereitwillig. Aber: «Bei mir hat das C nach wie vor einen hohen Stellenwert.»
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Um einiges radikaler positioniert sich Alt-Nationalrat Pius Segmüller. «Wenn das C gestrichen wird, trete ich aus der CVP aus», sagte er gegenüber der «Luzerner Zeitung».
Richtiger fände es der ehemalige Präsident der Schweizergarde in Rom allerdings, wenn jene gehen würden, die das «C» stört. «Wer ein Problem mit dem Christentum hat, der soll aus der CVP austreten. Das C ist das Fundament unserer Partei.»